Die Ärmsten trifft der Klimawandel am härtesten

Gefahr, Opfer des Klimawandels zu werden, ist extrem ungleich verteilt

Mehr Überschwemmungen, heftigere Unwetter und tödliche Dürren: Der Klimawandel wirkt sich bereits auf Millionen Menschen aus, zerstört ihre Lebensgrundlagen und erreicht traurige Rekorde. 2016 war das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen, die mittlere Temperatur lag um ein ganzes Grad höher als in vorindustrieller Zeit. Die Folgen sind zum einen schleichende Veränderungen wie schmelzende Gletscher, der Anstieg des Meeresspiegels und die langsame Verschiebung von Klimazonen. Die Weltgemeinschaft hat die Verpflichtung – auf der Basis des Pariser Klimaschutzabkommens von 2015 – den von Klimakatastrophen am härtesten Betroffenen Ländern solidarisch zu helfen. Ein Weckruf von Brot für die Welt.

Dürre 2018 – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify – 20180729

Aufgrund von Wetterextremen verloren zwischen 1992 und 2012 fast 600.000 Menschen ihr Leben laut dem Büro der Vereinten Nationen für Katastrophenprävention. Die wirtschaftlichen Schäden durch Wetterextreme haben sich dem Versicherungsunternehmen Munich Re zufolge seit 1980 verdreifacht. Aber die Gefahr, Opfer solcher Extreme zu werden, ist auf dem Globus ungleich verteilt.

Entwicklungsländer sind von klimabedingten Schäden besonders betroffen. Einerseits wegen ihrer geographischen Lage, andererseits sind die Menschen aufgrund ihrer Armut besonders verwundbar. So führen Wetterextreme in Staaten mit niedrigem Einkommen zu mehr Opfern, den verhältnismäßig größten wirtschaftlichen Schäden und zu einer großen Zahl Vertriebener. Die Nansen-Initiative beziffert die Zahl der Vertriebenen aufgrund klimawandelbedingter Naturkatastrophen für die Jahre 2008 bis 2013 auf 140 Millionen, wozu auch Binnenflüchtlinge und temporäre Flüchtlinge zählen.

Klimagerechtigkeit mit dem Pariser Abkommen

Im Pariser Klimaabkommen vom Dezember 2015 erkennt die Weltgemeinschaft ihre gemeinsame Verantwortung an, sowohl die Klimarisiken zu mindern als auch den armen Staaten finanziell zu helfen. Sie sollen wirtschaftlich von der Umstellung auf Erneuerbare Energien und ressourcenschonendes Wirtschaften profitieren. Außerdem soll ihre Klima-Resilienz – also die Widerstandsfähigkeit gegen die Folgen des Klimawandels – gestärkt werden. Damit reicht Paris weit über ein Klimaschutzabkommen hinaus und strebt eine sozial-ökologische Transformation an. Vor allem bietet es eine völkerrechtlich bindende Grundlage, Regierungen in die Verantwortung zu nehmen, ihren Versprechen auch nachzukommen. Deshalb ist es ein wichtiger Hebel für jede klimapolitische Arbeit.

->Quelle:  Brot-fuer-die-Welt.de/themen/klimawandel