Wuppertals Stadtwerkechef neuer Energie- und Digitalstaatssekretär

Altmaier sendet Signal an kommunale Energie- und Wasserbetriebe

Der Chef der Stadtwerke Wuppertal, Andreas Feicht, Jahrgang 1971, wechselt zum 01.02.2018 als beamteter Staatssekretär für Energie und Digitales ins Bundeswirtschaftsministerium. Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) nannte Feicht einen hervorragenden Manager für die Energiewende. Neben Ulrich Nußbaum und Claudia Dörr-Voß verfügt das Ministerium dann wieder über drei Staatssekretäre. Die Energieaufgaben hatte zwischenzeitlich Nußbaum übernommen.

Stieß gelegentlich auf Zweifel: Plakat am BMWi im Sommer 2014 – Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

Feicht war seit 2007 Vorsitzender der Geschäftsführung cowohl der WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH, der WSW mobil und Vorstandsvorsitzender der WSW Energie & Wasser AG – sein Vertrag war im März 2018 um weitere fünf Jahre verlängert worden . WSW-Aufsichtsratsvorsitzender Dietmar Bell zollte der Entscheidung großen Respekt: „Die Berufung von Andreas Feicht zum Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium ist für die WSW und auch die Stadt Wuppertal ein großer Verlust. Gleichzeitig ist sie eine ebenso große Anerkennung für die Arbeit von Andreas Feicht, der in der vergangenen Dekade mit seinen Kollegen die WSW zu einem der innovativsten deutschen Stadtwerke entwickelt hat.“

Erst Mitte Dezember war Andreas Feicht in den bundesweiten Schlagzeilen, als er den technisch bedingten Ausfall der Wuppertaler Schwebebahn erklärte. Durch seine Funktion als VKU-Vizepräsident ist er in der Branche bestens vernetzt und politisch versiert. Auch auf europäischer Ebene verfügt er über Erfahrungen, er ist seit 2018 Präsident der europäischen Stadtwerkevereinigung Federation of Local Energy Companies (CEDEC). Bei Stadtwerke-Vertretern ist die Freude über Feichts Benennung entsprechend groß. Die Bundesregierung gewinne einen erfahrenen und erfolgreichen Energiemanager mit einem klaren ordnungspolitischen Kompass, marktwirtschaftlichen Überzeugungen und dezidierte Vorstellungen für die Digitalisierung, teilte der VKU mit.

Altmaier will mit der Ernennung des Stadtwerkemanagers Feicht ein Signal an Städte und Gemeinden senden, dass ihre „berechtigten Anliegen künftig in der Bundesregierung noch besser berücksichtigt werden“, schrieb Klaus Stratmann im Handelsblatt.Und weiter: „Beifall kommt aus der Branche der Erneuerbaren Energien. Es sei ein „wichtiges Signal“, dass Altmaier einen „ausgewiesenen Praktiker der kommunalen Energiewirtschaft“ berufen habe, heißt es etwa beim Bundesverband Windenergie. Auf Feicht warten große Aufgaben: Er muss den Ausstieg aus der Kohle einleiten und den Ausbau der Erneuerbaren und der Netze vorantreiben.“

Die Besetzung des Postens hatte fast ein Jahr gedauert. Altmaier hatte sich bei seiner monatelangen Suche nach einem Nachfolger von Rainer Baake mehrere Absagen eingehandelt. Die viel kritisierten Verzögerungen bei Vorhaben wie dem Energiesammelgesetz im vergangenen Jahr hatten Beobachter auch auf die fehlende Organisation durch einen Energiestaatssekretär im Wirtschaftsministerium zurückgeführt. Altmaier selbst soll laut Medienberichten auch von Bundeskanzlerin Angela Merkel dafür gerügt worden sein, dass er den Posten solange nicht besetzte, so das Portal energate-messenger.

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