Steigender Meeresspiegel treibt 280 Millionen in die Flucht

Ab 2050 – bei 2 Grad Erwärmung

Der IPCC rechnet in seinem Bericht mit einer Erderwärmung von zwei Grad Celsius. Aber auch wenn die Begrenzung der Erderwärmung auf unter zwei Grad gelingt, wie im Pariser Abkommen beschlossen („well under two degrees“) befürchten die Experten immer noch 250 Millionen Klimaflüchtlinge. Neben Küstenregionen in den USA sind vor allem an Meeren liegende Metropolen in Ostasien und Inselstaaten im Pazifik bedroht. Sie müssten jedes Jahr infolge von Wirbelstürmen auftretende Überschwemmungen befürchten. Selbst wenn die Zahl der durch den Meeresspiegel-Anstieg Vertriebenen bis 2100 „bei 100 Millionen oder 50 Millionen liegt, ist das noch immer eine bedeutende Störung und viel menschliches Leid“, sagte der Geschäftsführer der US-Organisation Climate Central, Ben Strauss.

Qingdao (Tsingtau) am Gelben Meer, China – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify

Karin Bensch auf tagesschau.de: „Der Anstieg des Meeresspiegels bedroht die Halligen im Wattenmeer. Schleswig-Holstein hat rund 30 Millionen Euro für ihre Rettung bereitgestellt. Auf Hooge, der wohl bekanntesten Hallig, gibt es zehn bewohnte Warften. Das Zentrum ist die Hanswarft mit einem Restaurant, Café, Sturmflutkino und Gemeindebüro. Hier sind Bagger und Baumaschinen im Einsatz. Sie verstärken die Warft mit Erde, und mit Sand, den ein Schiff über kilometerlange Rohrleitungen aus der Nordsee heran gepumpt hat. Laut UN-Weltklimabericht steigt der Meeresspiegel bis Ende des Jahrhunderts um 50 bis 80 Zentimeter. Die Halligen wären damit in Deutschland das erste Land, das aufgrund des Meeresspiegelanstiegs verschwinden würde.“

In dem IPCC-Berichtsentwurf heißt es, die zu erwartenden Schäden durch Überschwemmungen und Unwetter würden das Tausendfache der jetzt notwendigen Klimaschutzausgaben ausmachen. Mindestens 30 Prozent der Permafrost-Böden könnten bis 2100 abtauen, wenn die aktuelle Erderhitzung anhalte. Die dabei emittierten Milliarden Tonnen CO2 und Methan heizten die Klimaerwärmung weiter an. Der IPCC sagt für Regionen mit dünneren Eisdecken wie Mitteleuropa oder Nordasien einen Rückgang der Gletscher um 80 Prozent voraus.

Laut einem Bericht des Nachrichtensenders n-tv plant Indonesien deshalb Grund bereits, die Millionenmetropole Jakarta als Hauptstadt aufzugeben – denn 40 Prozent ihrer Fläche befinden sich inzwischen unter dem Meeresspiegel. Ein entsprechendes Gesetz ist am 27.08.2019 eingebracht worden, nach dem die neue Metropole bei Balikpapan im Osten Borneos entstehen soll. Bislang besteht das dortige Gelände aus dichtem Wald und einigen gerodeten Flächen. 2024 soll mit dem Umzug begonnen werden. Die Kosten werden auf 30 Milliarden Euro geschätzt.

Der 900-seitige „Sonderbericht über den Ozean und die Kryosphäre in einem sich wandelnden Klima“ soll nach der 51. Plenarsitzung des IPCC in Monaco (20.-23.09.2019) von den Vertretern der 195 IPCC-Mitgliedsstaaten verabschiedet und am 25.09.2019 im Rahmen einer internationalen Pressekonferenz offiziell präsentiert werden.

Deutschlandfunk: „Wegen des in Richtung USA ziehenden Hurrikans ‚„Dorian‘ ist außer für Florida auch für Teile des US-Bundesstaats Georgia der Notstand ausgerufen worden. Gouverneur Kemp erklärte, der Wirbelsturm könne katastrophale Auswirkungen haben. Ausläufer des Hurrikans erreichten bereits Puerto Rico und sorgten dort für Überschwemmungen. Vermutlich am Sonntag oder Montag wird ‚Dorian‘ auf die Südostküste der USA treffen. Präsident Trump sagte wegen des Sturms eine Reise nach Polen ab.“
Auch Florida bereitet sich auf einen möglichen direkten Treffer des Hurrikans vor. Gouverneur Ron DeSantis rief den Notstand aus.

Aus dem Weißen Haus verlautete aber nichts, ob Trump in Erwartung des Hurrikkans seine Meinung geändert hat, der Klimawandel sei nichts weiter als ein chinesischer Hoax.

 

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