Neue Erklärung über die Wälder beunruhigend

Waldverluste weltweit dramatisch

Der Forest Declaration von 25 Um­welt­organi­sa­tionen zufolge haben die Waldverluste stark zugenommen – am meisten in Lateinamerika. Inzwischen haben mehr als 40 Staaten, multina­tio­nale Konzerne und Nichtregierungsorganisationen die Erklärung un­ter­zeich­net – Bis 2030 sollen die Verluste an Wäldern komplett gestoppt werden. Norwegen, Großbritannien und Deutschland haben bis 2020 gemeinsam mehr als fünf Milliarden US-Dollar zuge­sagt – sofern Länder mit Regenwald Pläne zu zum Stopp der Ent­waldung vorlegen. Wie so oft beruhen jedoch alle Zusagen auf Freiwilligkeit. 2019 werden mehr als 26 Millionen Hektar Wald vernichtet. Das ent­spricht etwa der Fläche Großbri­tanniens.

Update 2019 Forest Declaration – Cover

Die Forest Declaration in der Zusammenfassung: Fünf Jahre nach der New York Forest Declaration

Im September 2014 unterstützte eine breite Koalition von Regierungen, Unternehmen, Zivilgesellschaft und Organisationen indigener Völker die New York Declaration on Forests (NYDF). Angetrieben von dem gemeinsamen Verständnis, dass die Beendigung der Entwaldung unerlässlich ist, um den Temperaturanstieg unter 2 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau zu halten, verabschiedeten die – inzwischen mehr als 200 – Befürworter eine ehrgeizige Erklärung, die zehn Ziele enthält. Indem sie sich zu den zehn Zielen der Erklärung bekennen, haben sich die Befürworter bereit erklärt, darauf hinzuarbeiten, die Abholzung der tropischen Wälder bis 2020 zu halbieren und bis 2030 zu beenden. Die NYDF fordert auch die Wiederherstellung von 150 Millionen Hektar degradierter Landschaften und Waldflächen bis 2020 und 350 Millionen Hektar bis 2030.

Fünf Jahre später gibt es kaum Hinweise darauf, dass diese Ziele erreichbar sind, das Erreichen der NYDF-Ziele für 2020 ist wahrscheinlich unmöglich. Die tropische Entwaldung hat sich seit 2014 in unaufhaltbarem Tempo fortgesetzt. Während der politische Wille zur Wiederherstellung degradierter Böden zugenommen hat, haben die Bemühungen zur Umsetzung der Sanierungsversprechen nur langsam an Fahrt gewonnen. Bislang fand die meiste Wiederherstellung außerhalb des Naturwaldes statt. Die Umwandlung von Waldflächen in andere gewerbliche Landnutzungen geht weiter, was darauf hindeutet, dass die kurzfristigen Gewinne aus der Waldumwandlung bei vielen Landnutzungsentscheidungen immer noch den langfristigen Nutzen von Walderhaltung und -wiederherstellung übersteigen.

Ungeachtet dessen, was diese Trends vermuten lassen, haben viele private und öffentliche Akteure Maßnahmen ergriffen, um die Entwaldung anzugehen – aber diesen fehlt es oft an Ehrgeiz und sie bleiben isoliert. Beispielsweise bewerten Unternehmen ihren Beitrag zurEntwaldung und Regierungen selbst; sie initiieren Programme und Projekte zur Erhaltung und Wiederherstellung von Wäldern. Insgesamt reichen jedoch die Maßnahmen zur Bekämpfung der direkten und indirekten Treiber von Entwaldung und Inkentivierung sowie zur Wiederherstellung von Fonds nicht aus, um eine systemische Verhaltensänderung zu bewirken. Vielmehr sind sie oft nicht mit der allgemeinen sozioökonomischen Situation verbunden oder nicht darauf ausgelegt, mit mehreren untereinander vernetzten Entwaldungsbetreibern umzugehen.

Folgt: Tropenwälder müssen wirksam geschützt werden, um Klimaziele zu erreichen