DUH: Wiederverwendung und Recycling von Dämmstoffen stärken

Neues DBU-gefördertes Projekt: Durch innovative Wärmedämmung mehr Klimaschutz beim Bauen

Um die Umweltauswirkungen von Bau-und Dämmprodukten entlang des gesamten Produktlebenszyklus‘ zu verringern, startet die Deutsche Umwelthilfe (DUH) einer Medienmitteilung vom 16.10.2019 zufolge das neue Projekt „Innovationen Wärmedämmung“. Das von der fachlich und finanziell geförderte Projekt möchte einen 2jährigen Dialogprozess zur Förderung innovativer Produkte und Verfahren im Bereich des klima- und ressourcenschonenden Bauens durchführen, dabei innovative Ansätze im Bereich Wärmedämmung zum Schutz des Klimas und der Umwelt bekannt machen und in die Umsetzung bringen. Unternehmen mit Ideen zur Verbesserung der Gebäudedämmung sind aufgefordert, sich aktiv in das Projekt einzubringen.

Vorbereitung zur Dämmung, Glaswolle für energetische Sanierung – Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

Um die Klimaziele zu erreichen und die Wohnkosten langfristig zu senken, ist die energetische Sanierung des Gebäudebestands notwendig. Die Dämmung von Gebäuden trägt aktiv zum Klimaschutz bei, indem der Energieverbrauch für das Heizen gesenkt wird. Die Produktion, Nutzung und Entsorgung der Dämmstoffe ist jedoch mit Umweltauswirkungen verbunden, die sich verringern ließen.

Bislang werden jedes Jahr über 200.000 Tonnen zurückgebauter Dämmstoffe überwiegend deponiert und verbrannt. Dadurch werden hochwertiges Material zerstört und große Mengen CO2 freigesetzt, die das Klima belasten. Da der Bedarf an Dämmmaterial von aktuell zwei Millionen Tonnen pro Jahr durch Sanierungsbedarf und Wohnungsbau deutlich ansteigen wird, sind umweltfreundlichere Ansätze, wie der Einsatz von Recyclingmaterial, die Wiederverwendung oder das Recycling von ausgebauten Dämmstoffen, umso wichtiger. Obwohl viele umweltfreundliche Produkte und Verfahren im Dämmstoffbereich bereits vorhanden sind, werden sie in der Praxis kaum eingesetzt.

Die stellvertretende DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz: „Ein ganzheitliches Denken von der Wiege bis zur Bahre ist notwendig. Materialauswahl, Ökodesign und Entsorgung haben entscheidende Auswirkungen auf die Umweltbilanz der Produkte. Durch den bisher überwiegenden Einsatz fossiler Rohstoffe zur Produktion sowie der Verbrennung und Deponierung von Abfällen werden Klimaschutzpotentiale nicht ausgeschöpft und letztlich die Akzeptanz von Dämmstoffen aufs Spiel gesetzt“.

Die rechtlichen Rahmenbedingungen müssten ökologische Innovationen fördern. Planer, Handwerker und Bauherren müssten viel besser als bisher über ökologische Bau- und Dämmprodukte informiert werden: „Hier setzen wir mit unserem Projekt an, um alle relevanten Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik an einen Tisch zu bringen. Gemeinsam wollen wir Lösungen finden, um den Klima- und Umweltschutz beim Bauen voran zu bringen“, so Metz weiter.

In den nächsten zwei Jahren sind unter anderem die Erstellung von Hintergrundmaterialien, die Durchführung von Fachgesprächen sowie umfangreiche Pressearbeit geplant.

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