Zeichen gegen den isolationistischen Zeitgeist

Kooperation in Bildung und Forschung

Bildung, Forschung und Wissenschaft sollen wesentliche Beiträge zu Demokratie, Freiheit und gesellschaftlichem Zusammenhalt leisten sowohl im Inland als auch weltweit. Das ist das Ziel der im Februar 2017 weiterentwickelten Strategie zur Internationalisierung von Bildung, Wissenschaft und Forschung der Bundesregierung. Diese will so ein deutliches Zeichen gegen den isolationistischen Zeitgeist setzen, der zunehmend die gesellschaftliche Debatte weltweit prägt. Das betont die Bundesregierung laut einer Medienmitteilung in ihrer Unterrichtung „Bericht der Bundesregierung zur internationalen Kooperation in Bildung, Wissenschaft und Forschung 2017 bis 2018“ (19/15360).

Hörsaal – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft

Mit der Strategie sollen die vielen Aktivitäten und Initiativen in der internationalen Zusammenarbeit effektiver gebündelt, ihnen verstärkt eine gemeinsame Richtung gegeben werden. Die Bundesregierung unterstützt dieses unter anderem mit den forschungspolitischen Pakten, wie zuletzt durch die neue Exzellenzstrategie, bei der die internationale Vernetzung eine wesentliche Rolle spielt, aber auch durch die forschungs- und innovationspolitische Hightech-Strategie 2025 und die Strategie zur Künstlichen Intelligenz (KI), sowie mit Hilfe der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik.

Nach Ansicht der Bundesregierung werden Innovationskooperationen immer häufiger die internationale Zusammenarbeit ergänzen. Deutsche Unternehmen seien zunehmend in globale Wertschöpfungsketten integriert. Dies führe zu einem steigenden Interesse der Industrie und Partnerländern an bilateralen Innovationskooperationen. Die vielfältigen „2+2“-Projekte, etwa mit asiatischen und südamerikanischen Partnern, und auch die Deutschen Wissenschafts- und Innovationshäuser veranschaulichten diesen Trend.

Afrika

Zentraler Schwerpunkt des Berichts ist die Zusammenarbeit mit Afrika, die in den letzten Jahren einen deutlichen Schub erfahren hat und mit der Veröffentlichung der Afrika-Strategie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung im November 2018 einen neuen strategischen Rahmen erhalten hat. Das BMBF will künftig mindestens 300 Millionen Euro für deutsch-afrikanische Kooperationen fördern. Dabei stehen die Themen Gesundheit, Landwirtschaft und Ernährung, sowie Wasser nebst Finanzen, Verwaltung und Wirtschaft im Mittelpunkt. Ziel ist es, in diesen Feldern ressortübergreifende Synergieprojekte zu entwickeln.

Wichtig ist der Bundesregierung Wissenstransfer und Innovationen zu fördern und Menschen zu qualifizieren. Gerade in Afrika mit seiner sehr jungen Bevölkerung berge Bildung große Chancen für breite Bevölkerungsschichten. Die Förderung beruflicher Bildung ist daher ein Schwerpunkt. So soll beispielweise mit dem durch das BMBF geförderte Verbundvorhaben „OpporTUNIty – Aufbau eines technischen privaten Berufsbildungszentrums in Tunesien“ ein Berufsbildungskonzept entwickelt und in Kooperation mit lokalen Unternehmen ein Berufsbildungszentrum errichtet werden.

Ein weiteres Projekt aus einem anderen Bereich ist der Aufbau des West African Science Service Centre for Climate Change and Adaptive Land Use (WASCAL), an dem zehn westafrikanischen Länder beteiligt sind. Dazu gehören ein regionales akademisches Ausbildungsprogramm mit zwölf Graduiertenschulen, ein deutsch-afrikanisches Forschungsprogramm sowie ein Klimadatenzentrum mit Forschungsinfrastruktur. Ein weiteres Beispiel ist das Southern African Science Service Centre for Climate Change and Adaptive Land Management (SASSCAL), das das Thema Erneuerbare Energien in den Vordergrund stellt. Das Center wird im südlichen Afrika gemeinsam mit fünf Staaten betrieben. Das BMBF hat WASCAL und SASSCAL in zehn Jahren bereits mit rund 100 Millionen Euro unterstützt. Bisher konnten mehr als 420 Wissenschaftler zu Klima-, Energie- und Landwirtschaftsfragen ausgebildet werden. (hib/ROL)

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