…während Wissenschaftler Einschränkungen erleiden
Der Internet-Konzern habe vor kurzem seine Einheit zur Überprüfung wissenschaftlicher Fakten übergangen, nachdem diese bestimmte Informationen als irreführend bezeichnet hatte, schrieb Scott Waldman am 06.07.2020 auf E&E News. Eine Klimawissenschaftlerin sagte, dass Facebook ihre Möglichkeiten zum Austausch von Forschungsergebnissen und zur Überprüfung von Beiträgen, die Klima-Fehlinformationen enthalten, einschränkt.
Diese Einschränkungen geschehen in dem Moment, wo immer mehr den Klimawandel leugnende Gruppen die Plattform nutzen, um irreführende Theorien über die globale Erwärmung zu verbreiten. Die Gruppen missbrauchen Facebook, um die Mainstream-Forschung falsch darzustellen, indem sie etwa behaupten, dass eine Reduktion fossiler Brennstoffe nicht zur Bekämpfung des Klimawandels beitrage. Einige behaupten gar allen Ernstes, der Planet und die Menschen profitierten von der Zunahme des in die Atmosphäre freigesetzten Kohlendioxids.
Facebook sei ein effektiver Weg, ihre Reichweite auf ein größeres Publikum auszudehnen, sagen Mitglieder der Gruppen, die traditionell an konservative Medien gebunden sind. In den letzten Wochen seien Zehntausende von Menschen irreführenden und falschen Behauptungen über steigende Temperaturen ausgesetzt worden, so eine Analyse von E&E News.
Nun scheint Facebook eine der eigens dafür installierten Firewalls, um solche Klimaleugnungen auf Fakten hin zu überprüfen, zu schwächen. Das Unternehmen hat nun einen Tatsachencheck von Klimawissenschaftlern dadurch ausgehebelt, dass ungenaue Behauptungen dann verbreitet werden dürfen, wenn sie als Meinungen bezeichnet werden – ein Schritt, der Forscher über diesen potenziell neuen Präzedenzfall der Plattform beunruhigt.
Gleichzeitig hat Facebook einer der bekanntesten Klimawissenschaftlerinnen des Landes, Katharine Hayhoe von der Texas Tech University und Hauptautorin des Vierten Nationalen Klimaberichts, Beschränkungen auferlegt. Sie wurde daran gehindert, Videos mit Bezug zur Klimaforschung zu veröffentlichen, eine Einschränkung ihrer Bemühungen, falsche Behauptungen zu widerlegen. Dazu bezeichnete Facebook Hayhoes Klima-Bildungsvideos zuvor als „politisch“. Infolgedessen werden sie von der Plattform als soziales Thema kategorisiert, was Hayhoe dazu zwingt, sie zu registrieren, indem sie zum Teil persönliche Informationen angeben muss, von denen sie allerdings befürchtet, dass sie danach persönlichen Angriffen ausgesetzt sein könnten – eine Kritikerin schickte ihr jüngst pornographische Videos.
Gruppen, welche die Ergebnisse der Klimawissenschaft ablehnen, erreichen mit irreführenden Behauptungen Zehntausende von Anhängern, die den Inhalt dann oft ihren eigenen Kontakten übermitteln. Darunter sowohl von der Industrie für fossile Brennstoffe finanzierte Unternehmen, als auch Stiftungen, die sich gegen Umweltvorschriften wenden. Einige von ihnen haben das Ziel, die Öffentlichkeit über den wissenschaftlichen Konsens bezüglich des Klimawandels zu verwirren. Drei Beispiele:
- Das Committee for a Constructive Tomorrow*) ist eine dieser Gruppen. Er hat Facebook benutzt, um zu behaupten, dass die Verbrennung von mehr fossilen Brennstoffen dem Leben in den Ozeanen helfen wird.
Eine Koalition aus Umwelt- und politischen Gruppen hat in einem Brief an das Aufsichtsgremium von Facebook das Unternehmen aufgefordert, gegen die Klimawandelleugnung vorzugehen und das Schlupfloch zu schließen, das es erlaubt, Klima-Fehlinformationen auf der Plattform zu veröffentlichen.
->Quellen und vollständige Artikel: