Nahverkehr größter Strom- und Dieselverbraucher

Energiestatistik der Deutschen  Bahn

Der Verbrauch von Traktionsstrom 2019 verteilte sich auf die einzelnen Schienenverkehrzweige im DB-Konzern: 32,8 Prozent im Fernverkehr, 43,2 Prozent im Nahverkehr und 24 Prozent im Güterverkehr. Das teilte die Bundesregierung in ihrer Antwort (19/25231) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (19/24799) mit. Dieselkraftstoff wurde den Angaben zufolge 2,5 Prozent vom Fernverkehr, 76,1 Prozent vom Nahverkehr und 21,5 Prozent vom Güterverkehr verbraucht. (hib/HAU)

ICE im Bahnhof Berlin-Spandau – Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

Im Wortlaut: Antwort der Bundesregierung

auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Torsten Herbst, Frank Sitta, Dr. Christian Jung, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Energieverbrauch der Deutschen Bahn AG

– Drucksache 19/24799 –

Vorbemerkung der Fragesteller

Die Deutsche Bahn AG ist eine der größten Verbraucherinnen für Energie in Deutschland. Laut Leistungskennzahlen der Deutschen Bahn AG (Deutsche Bahn, Daten & Fakten 2019) wurden in 2019 rund 24 500 GWh an Energie für Stationen und Betrieb benötigt. Hinzu kamen 410 Millionen Liter Diesel-kraftstoff. Da die Bundesregierung die Bedeutung des Schienenverkehrs im Allgemeinen und der dadurch auch der Deutschen Bahn AG im Besonderen bei der Erreichung von Klimazielen betont, ist eine differenzierte Betrachtung des Energieverbrauchs der DB AG angezeigt.

1. Wie verteilt sich der Traktionsstrom von 7 986 GWh der Deutschen Bahn AG auf Fernverkehr, Nahverkehr und Güterverkehr?

Nach Auskunft der Deutschen Bahn AG (DB AG) verteilt sich der Absatz an Traktionsstrom im Jahr 2019 auf die einzelnen Schienenverkehrsarten im DB-Konzern in Deutschland wie folgt:

      • Fernverkehr: 32,8
      • ProzentNahverkehr: 43,2 Prozent
      • Güterverkehr: 24,0 Prozent

Der übrige Traktionsstrom von 705 GWh wird von Eisenbahnen außerhalb der DB AG sowie von sonstigen Schienenverkehren, wie z. B. Baustellenverkehren, verwendet.

2. Was ist unter dem Begriff „Durchleitung Traktionsenergie“ in Höhe von 1 566 GWh zu verstehen?

3. Welche Strommengen benötigt die Bahn im Laufe eines Jahres jeweils für den Betrieb
a) der Bahnhöfe,
b) der Stellwerke,
c) der Weichensteuerung und
d) der Signalanlagen?

Die Fragen 2 bis 3d werden gemeinsam beantwortet.
Nach Auskunft der DB AG betrug der Stromverbrauch ihrer Bahnhöfe im Jahr 2019 rund 331 GWh. Darin enthalten ist auch der Stromverbrauch für die Bahnsteigbeleuchtung. Nicht enthalten sind die Stromverbrauchsmengen von vermieteten Läden und Verkaufsstellen.
Der Stromverbrauch der Stellwerke einschließlich der Weichensteuerung und Signalanlagen betrug im Berichtsjahr insgesamt 196 GWh.
Im Zusammenhang mit den Gleisweichen ist vor allem die Weichenheizung relevant. Für deren witterungsabhängige Versorgung fiel im Berichtsjahr 2019 ein Stromverbrauch in Höhe von 131,5 GWh an.

4. Sind die von der DB AG in ihren Geschäftsberichten ausgewiesenen verbrauchten Strommengen „Brutto“-Strommengen oder „Netto“-Strommengen?

Nach Auskunft der DB AG sind die Jahresverbrauchswerte für Traktionsstrom Nettoverbrauchswerte. Die von Lokomotiven und Triebzügen in das Bahnstromnetz zurück gespeisten Strommengen sind verbrauchsmindernd berücksichtigt.

5. Welche Leitungsverluste hat die Deutsche Bahn AG rein rechnerisch für die von ihr benötigten Strommengen?

Es entstehen die physikalisch bedingten elektrischen Leitungsverluste bei Stromtransporten. Diese sind Bestandteil der genehmigten Netzentgelte.

6. Welcher Anteil des Dieselkraftstoffs entfällt auf den Fernverkehr, den Nahverkehr und den Güterverkehr?

Nach Auskunft der DB AG entfiel 2019 der Anteil der gelieferten Menge Dieselkraftstoff von der DB Energie GmbH an die Unternehmen DB Fern-verkehr AG, DB Regio AG und DB Cargo AG auf die einzelnen Schienenverkehrsarten wie folgt:

  • Fernverkehr: 2,5 Prozent
  • Nahverkehr: 76,1 Prozent
  • Güterverkehr: 21,5 Prozent

Die übrigen Verbrauchsmengen fielen im Berichtsjahr bei Eisenbahnen außerhalb der DB AG sowie bei sonstigen Verkehren, wie z. B. Baustellenverkehren, an.

->Quellen: