6 % mehr Geld für Energieforschung als 2019

„Bundesbericht Energieforschung 2021 – Forschungsförderung für die Energiewende“

Die Bundesregierung hat 2020 im Rahmen des Energieforschungsprogramms knapp 1,22 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung im Bereich der Energiewende ausgegeben – etwa sechs Prozent mehr als im Vorjahr. „Insgesamt ist es mit Flexibilität und Kreativität gelungen, auch in diesem ungewöhnlichen Jahr die Forschung für die Energiewende weiter voranzubringen“, erklärte die Regierung in dem am 02.06.2021 als Unterrichtung (19/29810) vorgelegten 93seitigen „Bundesbericht Energieforschung 2021 – Forschungsförderung für die Energiewende“ mit Blick auf die Corona-Pandemie.

Förderung der Energieforschung auf einen Blick © BMBF

Sie weist darin explizit auf die wachsende Bedeutung von Wasserstoff als Energieträger hin. Erste Maßnahmen der Energieforschung zur Umsetzung der im Juni 2020 verabschiedeten Nationalen Wasserstoffstrategie seien noch im vergangenen Jahr gestartet. Knapp 751 Millionen Euro der Ausgaben flossen den Angaben zufolge in die Projektförderung, knapp 416 Millionen Euro in die Institutionelle Förderung. Die restlichen Mittel wendete die Bundesregierung zur Unterstützung begleitender Maßnahmen wie Forschungsnetzwerke und -kommunikation auf. In der Unterrichtung listet die Bundesregierung zudem detailliert Mittelabflüsse in der Projektförderung auf. Das gleiche gilt für den Mittelabfluss in der Institutionellen Förderung.

Sie kündigte zudem für dieses Jahr den Beginn eine Evaluation an, um die Wirksamkeit von Förderformaten in Bezug auf die Ziele des Energieforschungsprogramms zu untersuchen. „Das schließt auch eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung ein.“ (hib/PEZ)

Ausschnitt: Beispiele für Aktivitäten im HGF Forschungsbereich Energie

  • Das Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) und die beiden Max-Planck-Institute Fritz-Haber-Institut (FHI) und Institut für Chemische Energiekonversion (CEC), bauen mit dem Catalysis Labor (CatLab) eine Forschungsplattform für die Katalyse auf, um Innovationssprünge in der Wasserstoff-Forschung zu erreichen.
  • Mit der europäischen Initiative BIG MAP, an der das KIT und das FZJ mit ihren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern maßgeblich beteiligt sind, ist es durch die Bündelung der Expertisen von 34 Institutionen aus 15 Ländern gelungen, die Suche nach vielversprechenden Ansätzen für neue, hochleistungsfähige Batterien entscheidend zu beschleunigen.
  • Für die Forscher am GFZ bietet ein stillgelegter Erdgasspeicher unter dem Berliner Grunewald eine einmalige Gelegenheit: Anhand von alten Bohrlöchern wird hier untersucht, ob sich die 500 Meter über der Anlage liegende Gesteinsschicht aus Muschelkalk als Wärme- und Kältespeicher eignet – und damit zu einer nachhaltigen Energieversorgung für den wachsenden Metropolraum beitragen kann.
  • Im UFZ konnten neben den Arbeiten an Solar Fuels die Forschungen zu Drop-in-Kraftstoffen aus Molkereiabwässern mittels elektro-biotechnologischer Verfahren in den Technikumsmaßstab überführt werden. Am HZDR wurden einzigartige Forschungsinfrastrukturen zur Entwicklung von Flüssigmetallbatterien aufgebaut. Solche Batterien haben das Potenzial, große Mengen erneuerbaren Stroms kostengünstig zu speichern. Im Verbund mit europäischen Partnern soll dieses Konzept nun in einem von der EU geförderten Vorhaben zur Anwendungsreife gebracht werden.
  • Am zum FZJ gehörenden Helmholtz-Institut Erlangen Nürnberg konnten im Projekt COSIMA Fortschritte bei der automatischen, drohnenbasierten Inspektion von PV-Anlagen aus der Luft erzielt werden.
  • Im Projekt HiFlex zeigt das DLR, wie Sonnenenergie für industrielle Prozesse eingesetzt werden kann, konkret in einer Pilotanlage in der Nähe einer Nudelfabrik in Italien. Die forschungsbereichsübergreifende Zusammenarbeit ist auch beim DLR von hoher Bedeutung, zum Beispiel bei der Entwicklung von Brennstoffzellenflugzeugen für das emissionsfreie Fliegen mit Wasserstoff.

Der Mitteleinsatz im Forschungsbereich Energie ist in Abbildung 23 dargestellt:

Fördermittel für institutionelle Energieforschung – Grafik © BMBF

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