Strompreise: Mehr Transparenz bei Netzentgelten

LichtBlick erwartet Entlastung in Milliardenhöhe – Bessere Kontrollen möglich

Die rund 900 Stromnetzbetreiber in Deutschland müssen künftig offenlegen, wie sie die Netzentgelte für Verbraucher berechnen. Das hat der Bundestagsausschuss für Wirtschaft und Energie am 23.06.2021 beschlossen, wie der Ökostromabieter LichtBlick am selben Tag per Pressemeldung mitteilte.

Stromkosten sollen fairer werden – Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

„Das ist ein Meilenstein für faire Strompreise. Die Reform öffnet die Tür für eine bessere Kontrolle der Netzbetreiber und kann mittelfristig zu einer Entlastung der Verbraucher in Milliardenhöhe führen,“ so Ralf Schmidt-Pleschka, Koordinator Energiepolitik beim Klimaschutzunternehmen LichtBlick. Missbrauchsfälle könnten so künftig einfacher aufgedeckt werden.

26 Milliarden Euro: Netzentgelte größter Kostenblock auf der Stromrechnung

Netzentgelte seien der größte Kostenblock auf der Stromrechnung. Verbraucher bezahlten zur Zeit rund 8 Cent pro Kilowattstunde für die Nutzung der Stromleitungen. Bei einem 2-Personen-Haushalt seien das 200 Euro pro Jahr. Die Stromnetzentgelte summierten sich allein bei den von der Bundesnetzagentur regulierten Netzfirmen auf 26 Milliarden Euro, heißt es in der Pressemitteilung von LichtBlick vom 23.06.2021.

Die Entgelte dürften nur notwendige und netzbezogene Kosten umfassen. Um das sicherzustellen, müssten die wirtschaftlichen Kalkulationsgrundlagen transparent und für Dritte vollständig nachvollziehbar sein. In der Praxis sei das bislang nicht der Fall.

„Bisher sind Netzentgelte eine Blackbox,“ kritisiert Ralf Schmidt-Pleschka. „Konzerne und Stadtwerke haben sich jahrelang gegen Transparenz gewehrt. Konzerne und Stadtwerke, die Stromleitungen bauen und betreiben, müssen künftig die Veröffentlichung ihrer Kosten durch die Regulierungsbehörden akzeptieren. Dagegen hatten sie sich jahrelang gewehrt und letztlich gerichtlich durchgesetzt, dass die Bundesnetzagentur bislang nur geschwärzte Dokumente veröffentlichen durfte.“

LichtBlick setze sich schon seit langem für transparente und angemessene Netzentgelte ein und habe dafür bereits zahlreiche Verfahren bis hin zum Bundesverfassungsgericht geführt, erklärt der Ökostromanbieter abschließend.

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