Treibhausgas-Reduzierung mit Ethanol

Neuseelands Beimischungspolitik als Beispiel

Eine in Neuseeland vorgeschlagene Verordnung schreibt Kraftstoffunternehmen vor, die Treibhausgasemissionen von Verkehrstreibstoffen jedes Jahr um einen bestimmten, alle fünf Jahre neu zu überprüfenden Prozentsatz zu reduzieren. Die Vorteile von Ethanol bei der Reduzierung von Treibhausgasen könnten Neuseeland dabei helfen, die Emissionen bis 2030 um 30 Prozent zu senken und bis 2050 netto null zu erreichen, teilten der U.S. Grains Council (USGC) und Partner aus der Industrie den politischen Entscheidungsträgern des Landes in einer im Juli eingereichten Stellungnahme mit.

Biorohstoff: Rapsfelder aus der Luft bei Frankfurt – Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

Der erste Versuch Neuseelands, Biokraftstoffe einzubeziehen, fand 2008 statt, als die Regierung versuchte, ein 2,5-prozentiges volumetrisches Mandat einzuführen. Das Gesetz wurde jedoch einkassiert, bevor es in Kraft treten konnte.

„In Ländern mit ähnlichen Anforderungen an die Kohlenstoffintensität von Flüssigkraftstoffen haben wir große Fortschritte bei der Reduzierung von Treibhausgasen gesehen. Kanadas vorgeschlagener Clean Fuel Standard (CFS) soll die Treibhausgasemissionen bis 2030 um mehr als 20 Millionen Tonnen reduzieren“, sagte Isabelle Ausdal, USGC-Managerin für Ethanolhandelspolitik und -wirtschaft.

In ihren Kommentaren empfahlen die Vertreter der US-Industrie, dass sich die Zertifizierungen für Lebenszyklusanalysen (LCA) an bestehenden internationalen Standards orientieren sollten, wie dem ISCC-Modell (International Sustainability and Carbon Certification). Es wurden auch höhere THG-Reduktionsziele für einzelne Kraftstoffarten gefordert, um maximale THG-Einsparungen zu erzielen. Die Festlegung individueller Reduktionsanforderungen wird die Kraftstoffe mit den größten Reduktionsvorteilen, wie z. B. US-Ethanol, identifizieren und einen genaueren Kosten-Nutzen-Vergleich ermöglichen, so die US-Interessenvertreter. Nach den neuseeländischen Berechnungen ist konventionelles Ethanol der günstigste Biokraftstoff und wird dies voraussichtlich auch bis 2050 bleiben.

„Die Anwendung einheitlicher Anforderungen an die Kohlenstoffintensität für alle Kraftstoffarten wird der Verkehrsindustrie und den Kraftstofflieferanten langfristige Sicherheit geben und gleichzeitig einen kontinuierlichen und ehrgeizigeren Beitrag zu den neuseeländischen Klimaverpflichtungen gewährleisten“, so Ausdal.

Tritt die Verordnung in Kraft, kann der Handel eine Rolle dabei spielen, das Defizit zwischen der heimischen Produktion und der gestiegenen Nachfrage auszugleichen. Die derzeitigen Rohstoffe für die neuseeländische Ethanolproduktion sind Molke und Abfallreste. Die weltweite Verfügbarkeit von Ethanol bietet Neuseeland eine garantierte Versorgung, während die einheimischen Erzeuger die lokale Produktion ausbauen.

->Quelle: grains.org/comments-on-new-zealands-blending-policy-show-ethanols-role-in-ghg-reductions