Wasserstoff-Verbrenner – fast ohne Emissionen

Deutz: „Reif für den Markt“

Der Kölner Motorenhersteller DEUTZ stellte jetzt mit dem TCG 7.8 H2 seinen ersten Wasserstoff-Verbrennungsmotor vor. Nach BMW erst der zweite in Deutschland – bisher wurde Wasserstoff stets in Brennstoffzellen in Strom verwandelt, waren also Elektro-Autos. Mit dem Wasserstoffmotor baut das Unternehmen sein Angebot an emissionsreduzierten und -freien Antrieben weiter aus: Der Motor auf Basis eines Otto-(Benzin)-Motors erfüllt den von der EU vorgegebenen CO2-Grenzwert für Zero Emission, ist also E-Autos gleichgestellt.

Mit dem TCG 7.8 H2 ist der erste Wasserstoffmotor von DEUTZ „reif für den Markt“ – Foto © deutz.com

Deutz-Chef Frank Hiller: „DEUTZ ist Vorreiter für eine klimaneutrale Mobilität im Off-Highway-Bereich. Wir bauen bereits heute sehr effiziente und saubere Motoren. Nun machen wir den nächsten Schritt, unser Wasserstoffmotor ist reif für den Markt. Für uns ein wichtiger Meilenstein, um als Unternehmen unseren Beitrag zur Erreichung der Pariser Klimaziele zu leisten“.

Die Serienproduktion des Motors plant DEUTZ für 2024. Erste Tests auf dem Prüfstand hat das Unternehmen bereits erfolgreich abgeschlossen. Markus Müller, Chief Technology Officer der DEUTZ AG, erklärt: „Der sechszylindrige TCG 7.8 H2 baut auf einem bestehenden Motorkonzept auf. Er läuft nicht nur CO2-neutral sondern auch sehr leise und liefert bereits 200 kW Leistung. Der Motor eignet sich grundsätzlich für alle heutigen DEUTZ-Anwendungen, dürfte aber auf Grund der zur Verfügung stehenden Infrastruktur erstmal in den Bereichen stationäre Anlagen und Generatoren sowie Schienenverkehr eingesetzt werden.“

Als erste Pilotanwendung des Wasserstoffmotors ist eine stationäre Anlage zur Stromerzeugung mit einem regionalen Partner geplant. Diese soll Anfang 2022 in Betrieb gehen und die Praxistauglichkeit des Motors unter Beweis stellen.

Der Motor soll als Antrieb für Nutzfahrzeuge abseits befestigter Straße wie beispielsweise Traktoren und Erntemaschinen, Baufahrzeuge oder zur dezentralen Stromversorgung mit einem Generator dienen. Die Verbrennung von Wasserstoff als Energieträger für einen Fahrzeugantrieb gibt es bereits seit vielen Jahren. BMW stellte im Jahr 2006 mit dem Hydrogen 7 eine Luxuslimousine mit Wasserstoffverbrennungsmotor vor. Das Modell kam jedoch nie über das Stadium eines Prototyps hinaus. Derzeit produziert Toyota mit dem Mirai den weltweit einzigen Serien-Pkw mit Wasserstoffantrieb. Mittlerweile ist sogar schon die zweite Generation des Mirai auf dem Markt erhältlich.

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