Wachsende Troposphäre durch Klimawandel

Weiterer Beleg für anthropogene Klimaveränderungen

Bereits seit vier Jahrzehnten steigt die Grenzschicht zwischen Troposphäre und Stratosphäre um über 53 Meter pro Dekade an. Wie das EU-Umweltbüro berichtet, liege die mittlere Höhe der Tropopause inzwischen bei 12,4 Kilometern und damit um 200 Meter niedriger als noch 1980. Ein internationales Forscherteam um Lingyun Meng von der Nanjing University hat dazu in Science Advances Forschungsergebnisse veröffentlicht.

Symbolbild – Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

Für ihre Studie werteten Meng und seine Kolleg*innen für den Zeitraum von 1980 bis 2020 Messreihen von Radiosonden aus, welche üblicherweise an Wetterballons bis in die Stratosphäre aufsteigen. Außerdem nutzten sie Satellitendaten, um die Veränderung der Temperaturen in der Troposphäre und in der Stratosphäre sowie den Anteil die jeweilige Atmosphärenschicht an der Veränderung der Tropopause zu eruieren.

In der Troposphäre sinke die Lufttemperatur mit zunehmender Höhe bis zur darüber liegenden Tropopause. Die Höhe dieser Grenzschicht hänge von der geografischen Breite ab. Während die Tropopause an den Polen bereits in etwa acht Kilometern Höhe beginne, seien es am Äquator 18 Kilometer, heißt es. „Die Höhe der Tropopause ist ein sensitives Mittel, um den menschengemachten Klimawandel festzustellen“, schreiben die Wissenschaftler*innen. Frühere Studien hätten ergeben, dass die Tropopause mit zunehmenden Temperaturen in der Troposphäre ansteige wie auch mit sinkenden Temperaturen in der Stratosphäre.

Tropopause als „wichtige Beobachtungsbeleg für den menschengemachten Klimawandel“

Die Auswertung der Daten zeige auch, dass sich in der ersten Hälfte des untersuchten Zeitraums – von 1980 bis 2000 – die Veränderungen der Temperaturen in der Troposphäre und der Stratosphäre noch etwa gleich stark auf die Höhe der Tropopause ausgewirkt hatten. Nach der Jahrtausendwende habe die Erwärmung der Troposphäre etwa drei Viertel zur Anhebung der Grenzschicht beigetragen.

Für ihre Analyse rechneten die Forscher*innen Klimaschwankungen durch natürliche Ursachen heraus wie beispielsweise Vulkanausbrüche oder das Klimaphänomen El Niño. Dennoch seien die Tendenzen deutlich zu erkennen gewesen, was ausder Sicht der Autoren einen wesentlichen Beobachtungsbeleg für den menschengemachten Klimawandel liefere.

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