Zukunftsenergie Grüner Wasserstoff

Bundesforschungsministerin will weltweites Wasserstoff-Netz knüpfen

Wie wichtig Grüner Wasserstoff für Deutschland ist, machte Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger am 16.05.2022 im Rahmen einer Pressekonferenz in Berlin deutlich – in einer BMBF-Medienmitteilung hieß es dazu: „Ob in der Industrie, im Verkehr oder im Wärmesektor: Deutschland braucht grüne Energie in allen Lebensbereichen, um seine Klimaziele zu erreichen. Grüner Wasserstoff ist dafür ein dringend benötigter Baustein: Er kann gemäß dem Motto ‚Shipping the sunshine‘ klimaneutral in Regionen mit viel Wind, Sonne und Wasser produziert und von dort aus exportiert werden, um den Energiebedarf der Welt zu decken. Dafür braucht es ein weltweites Wasserstoff-Netz, das Stark-Watzinger spannen möchte“.

Wasserstoff-Tankstelle in Berlin – Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

Die Umsetzung dieses Ziels sei sowohl Bestandteil der internationalen Konferenz Green Hydrogen for a Sustainable European Future als auch der bevorstehenden Reise der Ministerin mit Experten, darunter Prof. Robert Schlögl, nach Australien, heißt es weiter. „Wir haben die Abhängigkeit von Energieimporten aus Russland reduziert – aber bei null sind wir noch nicht. Das müssen und wollen wir so schnell wie möglich ändern“. Als weiteren Grund für geplante weltweite Energiepartnerschaften nannte Stark-Watzinger den Klimawandel. Dieser sei eine Menschheitsaufgabe.

Wegbereiter für Energie der Zukunft

Wichtiger Bestandteil des Veränderungsprozesses sei zudem eine Diversifizierung der Energieversorgung. Das BMBF sei dabei Wegbereiter für die Energie der Zukunft. „Und zwar einer Energie, die sauber ist, die verlässlich ist, die uns unabhängig von einzelnen Akteuren macht und die aus Ländern bezogen wird, die den gleichen Wertekompass haben wie wir“, so die Ministerin.

Als Basis für eine breite Nutzung erneuerbarer Energien nannte Stark-Watzinger Technik, die durch deutsche Forschung und Entwicklung bereitgestellt wird. „Mein Haus gibt dafür mehrere Milliarden Euro aus“. Wichtig seien zudem ein Netzwerk aus europäischen Partnern und weltweite Kooperationen für Erforschung und Lieferung Grünen Wasserstoffs.

Grünen Wasserstoff über See nach Deutschland bringen

Um diese Kooperationen zu intensivieren, reise sie demnächst nach Australien, kündigte die Forschungsministerin an. „Meine Vision ist, dass schon in wenigen Jahren Schiffe beladen mit Grünem Wasserstoff, erzeugt mithilfe der Energie der Sonne und des Windes in Australien, in Deutschland anlegen“.

Entsprechende Lieferketten könnten hierbei gemeinsame Stärken vereinen. Australien verfüge über ideale Bedingungen zur Produktion von Grünem Wasserstoff. Deutschland habe den Anlagenbau, der diese Produktion vor Ort erst ermöglicht.

Zwei Milliarden Euro für Wasserstoff-Forschung

Um das Potenzial voll auszuschöpfen, werde das BMBF alleine über Projektförderung in den kommenden vier Jahren rund zwei Milliarden Euro in die Wasserstoff-Forschung investieren. Hierfür stünden insbesondere die Wasserstoff-Leitprojekte, die unter anderem erforschen, wie sich Wasserstoff direkt auf hoher See in Offshore-Windparks herstellen lasse, heißt es abschließend.

Was macht Grünen Wasserstoff so besonders?

Grüner Wasserstoff ermöglicht es, Energie aus Sonne und Wind zu speichern und über große Distanzen in großem Umfang zu transportieren, er kann außerdem auch dann zur Stromerzeugung eingesetzt werden, wenn weder die Sonne scheint noch der Wind weht. Mit diesen Eigenschaften ist Grüner Wasserstoff Voraussetzung für eine klimaneutrale Industrie und trägt zu nachhaltiger Mobilität bei. Gleichzeitig bietet er enorme Chancen für neue und nachhaltige Wertschöpfung.

Grüner Wasserstoff: Erzeugung, Transport, Versorgung – Grafik © BMBF

->Quelle:  BMBF.de/bmbf/zukunftsenergie-gruener-wasserstoff