Gesunder Boden, gesunder Planet

Bodenqualität Schlüsselfaktor für bessere Pflanzenproduktion und widerstandsfähiges Klima

Gesunde, hochwertige Böden führen zu robusteren und beständigeren Ernteerträgen und sind der Schlüsselfaktor für die Anpassung an den Klimawandel, wie eine am 09.06.2022 in Nature veröffentlichte Studie zeigt. „Böden werden oft nur als Kohlenstoffspeicher betrachtet, die auf den Klimawandel und die Bewirtschaftung reagieren. Die Bodenqualität ist jedoch entscheidend, wenn es um die Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel und die künftige Ernährungssicherheit geht. Die Bedeutung der Bodenqualität für die Produktivität der Böden und damit das Potenzial, Kohlenstoff in Ökosystemen zu binden, wurde bisher nicht ausreichend berücksichtigt“, sagt Mitautor Christoph Müller vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK).

Acker in Nordhessen: Gute Bodenqualität kann auch dem Klimawandel trotzen – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify

In der Studie untersuchte ein internationales Forschendenteam aus China, dem Vereinigten Königreich und Deutschland, wie sich die Wechselwirkungen zwischen der Bodenqualität – definiert als die Fähigkeit des Bodens, Nährstoffe und Wasser zu liefern und die Produktivität der Pflanzen zu unterstützen – und dem Klimawandel, auf die Produktivität der Nahrungsmittelproduktion auf Ackerflächen auswirken.

Der Hauptautor, Professor Mingsheng Fan von der China Agriculture University, erläutert die wichtigsten Ergebnisse: „Wir haben festgestellt, dass qualitativ hochwertige Böden über alle Kulturen und Umweltbedingungen hinweg die Empfindlichkeit der Ernten gegenüber Klimaschwankungen verringern, was zu höheren und stabileren Ernteerträgen führt und auch die Ergebnisse für die Erträge im Klimawandel verbessert, verglichen mit Böden von geringer Qualität.“

Die Studie zeige auch, dass die Verbesserung der Bodenqualität eine entscheidende Strategie für die Anpassung an den Klimawandel ist. Sie unterstreiche, dass eine bessere Bewirtschaftung der Böden nicht nur die Erträge, sondern auch die Kohlenstoffbindung, das Wasserhaltepotenzial und die biologische Vielfalt der Böden verbessern könne. Dies werde für die Ernährung einer wachsenden Bevölkerung von entscheidender Bedeutung sein, da die weltweite Nahrungsmittelproduktion bis 2050 um 60 bis 100 % steigen müsse, um den prognostizierten Nahrungsmittelbedarf zu decken, erläutern die Studienautoren.

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