Förderaufrufe von BMWK und BMBF

Gemeinsamer Förderaufruf zu Grünem Wasserstoff und Grüner Chemie – BMWK fördert Wärmepumpen

Zur Sitzung des deutsch-niederländischen Klimakabinetts stellen das Bundesministerium für Bildung und Forschung und das für Wirtschaft und Klimaschutz am 04.10.2022 den neuen Förderaufruf „Electrochemical Materials and Processes for Green Hydrogen and Green Chemistry“ (ECCM) vor. Gemeinsam mit dem niederländischen Forschungsrat rufen sie dazu auf, Vorschläge für Forschungsprojekte im Bereich der elektrochemischen Materialien und Prozesse für Grünen Wasserstoff und Grüne Chemie einzureichen. Am 07.10.2022 ruft das BMWK mit einer weiteren Forschungsinitiative Unternehmen und Forschungseinrichtungen zu technologischen Innovationen im Bereich klimaneutraler Wärme und Kälte auf. Wärmepumpen spielen hier eine Schlüsselrolle, denn sie sind vielfältig einsetzbar.

Wasserstoff-Tank an Berliner Tankstelle – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft, für Solarify

Deutschland will bis 2045 klimaneutral werden, die Niederlande bis 2050. Der Schlüssel hierfür ist Grüner Wasserstoff. Denn mit ihm können Bereiche dekarbonisiert werden, die sich nicht oder nur schwer unmittelbar elektrifizieren lassen und zugleich das Klima stark belasten – wie bestimmte Industrieprozesse, unter anderem in der chemischen Industrie.

Die Kooperationsprojekte zwischen deutschen und niederländischen Partnern werden Kompetenzen beider Länder bündeln, um hochinnovative und praxisrelevante Lösungen und Verfahren für Grünen Wasserstoff und Grüne Chemie zu entwickeln. Die Projektideen sollen dabei Partner entlang der gesamten Innovationskette von der Forschung über die Industrie bis hin zu Endnutzern einbeziehen.

Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft soll mit 10 Millionen beschleunigt werden

Die Themen, zu denen Forschende Entwürfe einreichen können, sind Produktion von Wasserstoff durch Elektrolyse, Speicherung von Wasserstoff, P2X-Technologien und nachgelagerte Prozesse zur Herstellung von Energieträgern und „grünen“ Chemikalien, Elektro-Synthese und elektrochemische Umwandlung, Material- und Prozesstechnik für die genannten Verfahren, Auslegungs- und Herstellverfahren für Technologien zu grünem Wasserstoff sowie Systemdesign und Systemintegration.

Nur Projekte, die auf deutscher und niederländischer Seite als förderwürdig und hoch aussichtsreich bewertet werden, können gefördert werden. Sie müssen einen belegbaren Mehrwert gegenüber rein nationalen Projekten aufweisen und die Zusammenarbeit der Partner stärken. Die Begleitung der Projekte erfolgt über die Projektträger in den Niederlanden (NWO) und Deutschland (PtJ). Es wird eine Förderung von je fünf Millionen Euro auf deutscher und niederländischer Seite bereitgestellt, mit denen voraussichtlich fünf bis 15 Verbundprojekte angestoßen werden.

Neuer Förderaufruf des BMWK zur Beschleunigung der Wärmewende

Beim ersten Wärmepumpengipfel im Sommer 2022 hat Bundesminister Robert Habeck die Rolle der deutschen Forschungslandschaft hervorgehoben, die mit Knowhow und Innovationskraft die Etablierung der Wärmepumpe als klimaneutrale Standard-Heizung in Deutschland maßgeblich voranbringen kann. Damit die Industrie in Deutschland bleibt und investiert, sollen Forschung und Entwicklung in diesem Bereich gestärkt werden. Hierzu startet das BMWK am 07.10.2022 eine neue Forschungsinitiative und ruft Unternehmen und Forschungseinrichtungen zu technologischen Innovationen im Bereich klimaneutraler Wärme und Kälte auf. Wärmepumpen spielen hier eine Schlüsseltechnologie, denn sie sind vielfältig einsetzbar: Sie werden in Gebäuden, in Fernwärmenetzen und für die Prozesswärme der Industrie genutzt – und – sie können auch Kühlen.

Die Förderinitiative adressiert, neben den Wärmepumpen, zudem auch umfassend die weiteren Forschungsbedarfe der Wärmewende, unter anderem die Absenkung des Wärmebedarfs und die saisonale Wärmespeicherung, die digitale Vernetzung sowie die Produktion und den Lebenszyklus der neuen Technologien.

Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck: „Die Energieforschung und die Innovationskraft der Unternehmen in Deutschland tragen wesentlich zum Gelingen der Wärmewende bei. Wir wollen den Wissensvorsprung ausbauen und Ergebnisse schneller in die Breite tragen. So schaffen wir die Transformation, sichern die Energiezukunft und bringen die Wirtschaft in unserem Land nach vorn. Durch die Stärkung der Wärmeforschung investieren wir jetzt in das Energiesystem von morgen. Ich lade alle kreativen Köpfe in Forschung und Industrie ein, ihr Knowhow, ihre Ideen und ihr Engagement einzubringen.“

Der Förderaufruf „Klimaneutrale Wärme und Kälte“ fordert Unternehmen und Forschungseinrichtungen zum Ideenwettbewerb um die besten Forschungsprojekte auf, die zur Beschleunigung der Wärmewende beitragen sollen.

Gefördert werden Forschungs- und Demonstrationsprojekte, in denen Unternehmen und Forschungseinrichtungen zusammenarbeiten, um zur schnelleren Dekarbonisierung des Wärme- und Kältesektors beizutragen. Die wichtigsten Ergebnisse sollen öffentlich gemacht werden, damit insbesondere Kommunen, Handwerksbetriebe und Wärmeversorger davon profitieren können.

Finanziert wird der Förderaufruf aus dem Budget der Energieforschung des BMWK, wo allein im laufenden Jahr 2022 600 Millionen Euro zur Verfügung stehen.

Beispiele für Forschungsthemen diese konkreten Förderaufrufs:

  • Stichwort Automatisierung: Die Hersteller von Wärmepumpen können die Automatisierung der Wärmepumpenproduktion sowie die Verwendung klimafreundlicher Kältemittel in den Geräten weiterentwickeln. Hier gibt es verschiedene Forschungsansätze, die weiterentwickelt werden könnten.
  • Stichwort klimafreundliche Baumaterialien: Die Immobilien- und Bauwirtschaft ist gefragt, innovative, vorgefertigte Dämm- und Baumaterialen, die klimafreundlich produziert werden und recycelbar sind, zu erproben und zu optimieren.
  • Stichwort Kommunen und Einbindung in Fernwärmenetze: Die kommunalen Wärmeversorger werden aufgerufen zu erproben, wie Solarthermie, Geothermie und Biomasse in die Fernwärmenetze eingebunden werden können, und dabei innovative Technologien wie Großwärmepumpen, saisonale Wärmespeicher und neue Regelungskonzepte zu nutzen.

->Quellen und weitere Informationen: