Großes Forum der Circular Economy

Bundesforschungsministerin: „Wir wollen Vorreiter für Kreislaufwirtschaft in Europa werden“ – Landeswirtschaftsministerin: „Sie sind Team Zuversicht, Team Mut“

Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat anlässlich des Circular Valley Forums am 18.11.2022 gemeinsame Interessen der Bundesregierung und der Initiative in der Rhein-Ruhr-Region betont. „Mit der Initiative Circular Valley wollen Sie Schrittmacher der Kreislaufwirtschaft sein, Impulse für unser Land setzen, aber auch darüber hinaus“, sagte Stark-Watzinger in einer Videobotschaft zum großen Treffen der Kreislaufwirtschaft. Die Bundesregierung wiederum bündele gerade alle Aktivitäten in einer „Strategie zur Kreislaufwirtschaft“. „Wir wollen Vorreiter in Europa sein“, sagte die Ministerin.

Circular Valley Forum Plenum – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft, für Solarify

Das Circular Valley Forum war ein Treffen mit rund 600 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Sie diskutierten einen Tag lang, welche Herausforderungen und Ideen es gibt, um von der linearen Wirtschaftsweise der Wegwerfgesellschaft zu echtem zirkulären Handeln zu gelangen – d.h. die Wiederverwertung der eingesetzten Resourcen bereits bei der Produktion zu bedenken. Mit dabei waren unter anderem NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur, Landesumweltminister Oliver Krischer sowie CEOs und Vorstandsmitglieder von BASF, Bayer, Evonik, Vorwerk, Haniel, Grüner Punkt, Fraunhofer Umsicht, Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonvention und vom Wuppertal-Institut.

Das Forum wurde von der Circular Valley-Stiftung organisiert. Sie setzt sich für die Transformation zur Kreislaufwirtschaft ein und möchte die erweiterte Rhein-Ruhr-Region zum globalen Hotspot der Circular Economy zu machen. Diese Ziele verfolgt die Stiftung mit einem internationalen Startup-Förderprogramm, Politikberatung sowie Projekten für Bürgerinnen und Bürger. Dafür gab es Lob von der Bundesforschungsministerin: „Mit dem Silicon Valley im Hinterkopf ist der Name Circular Valley neben Programm auch Anspruch. Ich wünsche Ihnen, dass wir noch viel von Ihnen hören werden, und andere auch – weltweit.“

Ministerin Neubaur: „Circular Valley ist genau die richtige Antwort“

Mona Neubaur beim Circular Valley Forum  – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft, für Solarify

Als NRW-Wirtschaftsministerin hat Mona Neubaur aktuell gewaltige Herausforderungen zu meistern, dennoch war sie am Vormittag des 18.11.2022 optimistisch. „Sie sind Team Zuversicht, Sie sind Team Mut“, sagte die stellvertretende Ministerpräsidentin zur Eröffnung des Circular Valley Forums. Angesichts der gegenwärtigen Krisen sei es entscheidend, von der linearen Wirtschaftsweise der Wegwerfgesellschaft zu einer echten Kreislaufwirtschaft zu gelangen. Und für diese Herausforderung sei das Circular Valley „genau die richtige Antwort“.

Die Circular Valley Stiftung vernetzt seit eineinhalb Jahren die Akteure der verschiedenen Bereiche – in ihrer täglichen Arbeit und nun erstmals mit einem großen Forum. Themen dort waren Technik und Forschung, Regulatorik, Kommunikation und Kollaborationen.

Beim Forum trafen sich CEOs und Vorstände von DAX-Unternehmen und wichtigen Mittelständler, Vertreter großer Forschungseinrichtungen und Politik (unter anderem Umweltminister Oliver Krischer und Wuppertals Oberbürgermeister Uwe Schneidewind).

Zu den 600 Gästen gesellten sich noch einmal 300 besondere Personen: die „Trash People“ von HA Schult. Der Aktionskünstler inszenierte sie in der Historischen Stadthalle und fügte Wuppertal damit in eine Reihe namhafter Orte. Schult hatte die lebensgroßen Figuren aus Abfällen bereits an den Pyramiden, auf der Chinesischen Mauer, auf dem Roten Platz in Moskau und in der Arktis aufgestellt. Mit seinen Aktionen demonstriert der Künstler gegen die Vermüllung unseres Planeten.

Trash People von HA Schult bei Circular Valley Forum – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft, für Solarify

In Wuppertal ermahnte er die Teilnehmenden, schnelle Fortschritte zu machen, und richtete klare Botschaften an sie: „Wenn wir die Welt nicht verändern, wird sie uns verändern“, sagte er und lenkte den Blick auf Materialien und Rohstoffe: „Prüfe das Ding, das Du wegwerfen willst und verrate es nicht. Es ist der Spiegel deiner selbst. Verrate nicht Deine Seele.“

Das Circular Valley erschien dem Künstler als eine logische Station auf dieser Reise: „Circular Valley, die von Wuppertal in die Welt aufbrechende Brutstätte frischen Denkens, zeigt uns neue Positionen im Umgang mit der Bewahrung unseres Planeten. Jenen Planeten, den wir nur geleast haben und dabei sind, ihn zum „Trash Planet Earth“ zu machen.“

Für das festliche Finale des Forums erwartete das Team vom Circular Valley weitere Ehrengäste: Nathanael Liminski, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales und Medien sowie Chef der Staatskanzlei, hatte seinen Besuch für den Abend ebenso angekündigt wie der „Vater der Kreislaufwirtschaft“, der frühere Bundesumweltminister Klaus Töpfer.

Töpfer war von 1987 bis 1994 Bundesumweltminister und hatte in dieser Zeit wesentlichen Anteil daran, dass der Grüne Punkt und die Gelbe Tonne Wirklichkeit wurde. „Wir waren in der Entwicklung der Kreislaufwirtschaft Weltmarktführer und haben das deutsche Modell in viele Länder exportiert“, berichtete Töpfer.  „Endlich wurde über Ressourcen und Rohstoffe gesprochen, darüber, dass und wie wir sie bewahren müssen.“

Trotz aller Rückschläge und der immer größer werden Dringlichkeit von Lösungen blickt der ehemalige Exekutivdirektor der Vereinten Nationen optimistisch in die Zukunft. „Wenn Sie 84 Jahre alt sind und das ein Leben lang gemacht haben, dann können sie sich Pessimismus gar nicht mehr vorstellen. Ich bin aber nicht optimistisch um des Optimismus willen, sondern weil genau so gute Ideen vorankommen.“ Und damit schloss sich noch ein weiterer Kreis beim Circular Valley Forum.

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