Zirkuläre Ansätze im Bausektor etablieren

Wuppertal Institut und Fachforum Nachhaltige Bauwirtschaft überreichen Positionspapier an Parlamentarischen Staatssekretär des BMU

Seit seiner Gründung im Dezember 2018 arbeitet der Grüne Wirtschaftsdialog e.V. (GWD) gemeinsam mit führenden Unternehmen aus unterschiedlichsten Branchen sowie mit Vertreter:innen aus Politik und Wissenschaft daran, die große Transformation hin zu einer ökologisch-sozialen Marktwirtschaft voranzutreiben. Basierend auf den Ergebnissen der Roundtable-Veranstaltungen im Fachforum Nachhaltige Bauwirtschaft im Mai und Juni dieses Jahres ist unter der Federführung des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie ein Positionspapier entstanden, das zentrale Herausforderungen der Kreislaufwirtschaft im Bausektor mit konkreten Handlungsempfehlungen für Umsetzungsakteur:innen und die Politik verbindet. Es fasst zentrale Herausforderungen der Kreislaufwirtschaft im Bausektor zusammen und gibt konkrete Handlungsempfehlungen für Umsetzungsakteur*innen und die Politik.

Etablierung eines Rahmens für Zirkuläre Ansätze im Bausektor – Titel © GWD, Wuppertal Institut

Angesichts der komplexen klimatischen und ressourcenbezogenen Herausforderungen unserer Zeit stellt eine umfassende Kreislaufwirtschaft eine unabdingbare Grundlage dar, um langfristig gesunde und resiliente Wirtschaftsstrukturen zu schaffen und die Ziele von Paris zu erreichen.

Der Transformation der Bauwirtschaft als traditionell sehr ressourcenintensivem Bereich kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu. Einerseits gibt es kaum einen Sektor, dessen Ressourcenverbrauch unsere Umgebung so sichtbar und dauerhaft gestaltet und dessen Einfluss auf das Klima so massiv ist. Gleichzeitig birgt kaum ein anderer Sektor so viel transformatives Potential, wenn es um innovative, kreislaufwirtschaftliche Ansätze zur Schonung von Ressourcen und Klima geht. Um dieses auszuschöpfen, braucht es jedoch zunächst einen geeigneten Rahmen in Deutschland und Europa, der angemessene Anreize für langfristig wirtschaftlich, ökologisch und gesellschaftlich nachhaltige Entscheidungen setzt.

Dieses Positionspapier ist das Ergebnis einer Workshopreihe, in welcher Vertreter:innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik die praktischen Herausforderungen und Chancen des Bausektors in diesem Zusammenhang diskutiert und konkrete Handlungsempfehlungen für Handlungsakteur:innen entwickelt haben. Es formuliert erste Antworten auf einige wichtige Fragen zur Umsetzbarkeit kreislaufwirtschaftlicher Ansätze.

Dessenungeachtet stehen wir in diesem Prozess noch am Anfang; es gibt zahlreiche weitere komplexe Problematiken, für die es praktikable Lösungen zu finden gilt. Insbesondere auf das Thema der Baustoffe werden wir in kommenden Projekten den Fokus legen. Wir sind zuversichtlich, dass wir auch weiterhin im offenen Austausch zwischen und in Kooperation mit unterschiedlichen Akteur:innen geeignete Lösungen entwickeln können werden.

Am 17.11.2022 überreichten Gabriele C. Klug, 2. Vorsitzende und Geschäftsführerin des Grünen Wirtschaftsdialogs e. V., und Marina Fecke, Junior Researcherin im Forschungsbereich Stoffkreisläufe am Wuppertal Institut, das Positionspapier an Christian Kühn, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV). Anschließend diskutierten sie gemeinsam mit teilnehmenden Unternehmensvertreter*innen über die zentralen Inhalte des Papiers.

->Quelle: wupperinst.org/7928