Ein turbulentes Jahr geht zu Ende

Notwendig: Verbindliche Ziele für eine echte Kreislaufwirtschaft

„Anders als geplant können wir Ende des Jahres leider nicht die Abschaltung der drei letzten AKW feiern – und starten dennoch im Neuen Jahr mit einem hoffnungsvollen Ausblick auf 2023. Denn in Sachen Energiewende ist doch viel in Bewegung gekommen.“  So beginnt energiezukunft ihren Jahresrückblick 2022 (im Gegensatz zu den meisten Medien wirklich am 31.12.2022) – wir dokumentieren ihn.

Noch am am Netz – AKW Philippsburg – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft, für Solarify

Ob das krisengeschüttelte Jahr 2022 tatsächlich eine Zeitenwende in Sachen Klimaschutz und Energiewende eingeleitet habe, werde sich 2023 zeigen. Zumindest sei bereits deutlich geworden, wie kostbar Energie, und unsere Energieversorgung mit Sicherheit, Wohlstand, Frieden und sozialer Gerechtigkeit eng verknüpft sei.

„Die begrenzte Verlängerung der Atomkraftwerke in Deutschland, aber vor allem das Einläuten einer Renaissance der Atomkraft, wie es Frankreichs Präsident Macron verkündet hat und wie einige europäische Nachbarländer in den Kanon miteinstimmen und neue AKW planen, zeigt allerdings auch die Unstimmigkeiten innerhalb der EU. Dabei sollte Europa jetzt eng zusammenarbeiten, gerade in Fragen einer verlässlichen und friedlichen Energiezukunft.

Notwendig ist nicht nur mehr Tempo beim Ausbau Erneuerbarer Energien, notwendig sind gleichzeitig verbindliche Ziele für eine echte Kreislaufwirtschaft und deren konsequente Umsetzung, Ressourcen zu schonen, klare Vorgaben für einen klimaneutralen Wohnungsbestand, eine echte Mobilitätswende und wirksame Anreize für nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster.

Sozial gerechte Lösungen sind dabei der entscheidende Punkt – sonst geht die Akzeptanz in der Gesellschaft für den Umbau verloren. Denn ohne massive strukturelle Veränderungen wird ein solcher Umbau nicht funktionieren.

Trotz der vielen Unwägbarkeiten bleiben wir optimistisch, dass in der Krise auch eine Chance steckt. Der aktuelle Handlungsdruck hätte das Potenzial, die entscheidenden Weichen für mehr Unabhängigkeit, soziale Gerechtigkeit, Resilienz und Nachhaltigkeit zu stellen. Es bleibt viel zu tun, und es ist noch viel Luft nach oben. Wir starten motiviert ins neue Jahr und freuen uns auf neue Impulse, Projekte, Meinungen und gute Gespräche. (Team energiezukunft)

->Quelle:   energiezukunft.eu/ein-turbulentes-jahr-geht-zu-ende