Kreative AKW-„Weiter“-Nutzung

Bayern-SPD will große Stromspeicher an bisherigen AKW-Standorten

Der bayerische SPD-Landesvorsitzende Florian von Brunn fordert den Bau großer Stromspeicher an alten Standorten von Atomkraftwerken – und wirft der Staatsregierung Untätigkeit auch in diesem Bereich vor. Denn selbst wenn die Atomreaktoren Grafenrheinfeld (Foto), Gundremmingen und Isar bei Landshut stillgelegt seien, die dorthin führenden Stromleitungen seien fürs Erste bestehen geblieben. Deshalb wären nach Ansicht des bayerischen SPD-Chefs Florian von Brunn die Kraftwerksstandorte besonders gute Standorte für große Stromspeicher – so (u.a.) der Bayerische Rundfunk am 04.02.2023.

Beispiel AKW Grafenrheinfeld – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft, für Solarify

„Heute sind Batteriespeicher mit vielen hundert Megawatt Leistung möglich. Solche Speicher möchte ich so schnell wie möglich im Freistaat”, sagte der SPD-Landtags-Spitzenkandidat für die Wahl am 23.10.2023 der Deutschen Presse-Agentur in München. Bayern müsse Spitzenreiter werden. „Dann können wir Sonnenstrom speichern, wenn wir zu viel produzieren. Und wir können ihn abends wieder verwenden, um Wirtschaft und Haushalte zu versorgen”, argumentierte von Brunn. Das sei viel besser, als ihn abzuregeln – wie häufig im Sommer.

Von Brunn schweben die bisherigen abgeschalteten bayerischen Atomkraftwerke als „ideale” Standorte vor: „Der größte Vorteil in Gundremmingen und Isar II ist, dass wir dort noch die Netzanschlüsse und die notwendige Übertragungskapazität haben.” Das habe das Freiburger Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE bereits vergangenes Jahr bestätigt. „Nur passiert ist in Bayern leider nichts.”

Bislang habe der Freistaat wegen der „Untätigkeit” von CSU und Freien Wählern einen deutlichen Rückstand beim Bau großer Batteriespeicher. „Andere Bundesländer sind da leider deutlich weiter”, sagte er.  Mit einer „Big Battery”, die eine Leistung von 400 Megawatt und eine Speicherkapazität von 800 Megawattstunden habe, ließen sich zum Beispiel 100.000 Vier-Personen-Haushalte über 24 Stunden mit Strom versorgen, rechnete von Brunn vor. „Das sind wirklich sinnvolle Investitionen, die wir im Bayern unbedingt fördern müssen.” Bisher gebe es in Bayern jedoch keinerlei Förderung von großen Batteriespeichern, kritisierte er.

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