„Europas löchrige Kreislaufwirtschaft“

Ernüchternde Recherche von Investigate Europe

Während die EU „Recyclingrekorde“ vermeldet und sich Deutschlands Ruf als Recyclingweltmeister hartnäckig hält, sieht die Wirklichkeit einer eben veröffentlichten Recherche zufolge anders aus. Noch immer wird Plastikabfall auf Müllhalden verklappt oder in Verbrennungsanlagen verfeuert. Offizielle EU-Daten für das Jahr 2020 vermelden, dass 40 Prozent des Altplastiks recycelt wurde. Doch die Recycling-Definition der Statistiker ist vage. Unabhängig lassen sich diese Daten nicht überprüfen. Monat für Monat hinterlässt jede Europäerin und jeder Europäer durchschnittlich drei Kilogramm Plastikmüll. Im Jahr 2060 könnten es gar neun pro Monat sein, prognostiziert die OECD.

Plastikabfall auf wilder Deponie in Berlin – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft, für Solarify

Monatelang haben Journalistinnen und Journalisten von Investigate Europe zum europäischen Plastikproblem recherchiert und dazu, wie die EU-Staaten es lösen wollen. Sie besuchten Müllverbrennungsanlagen, Recyclinghöfe und Menschen, die auf neue Technologien setzen, sowie jene, die daran zweifeln. Am Ende fanden sie (von am 27.04.2023 beschrieben) heraus, dass:

  • Seit Jahren loben sich EU und europäische Regierungen, sie seien auf dem Weg in eine Kreislaufwirtschaft. Dabei hintergehen sie die Bürgerinnen und Bürger. Denn Plastikabfälle werden massiv entsorgt und nicht wiederverwertet.
  • Statt es zu recyceln, verbrennen europäische Staaten immer mehr Plastik. Manche Staaten bauen ihre Kapazitäten gar massiv aus – kofinanziert mit EU-Geldern.
  • Die für die Kreislaufwirtschaft notwendige Technologie existiert nicht oder ist bisher kaum erprobt, wie das chemische Recycling. So lassen sich von der EU geplante Quoten kaum oder nicht erreichen…

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