Kaffee-Kapseln droht offenbar das Aus

EU plant angeblich Verbot

Weitgehend unbeachtet wird in Brüssel ein Verbot der Aluminium Kaffeekapseln diskutiert. Die Frage ist: Plant die EU wirklich ein Verbot von Kaffeekapseln? „Es hätte weitreichende Folgen für Verbraucher“, so die Frankfurter Rundschau am 29.05.2023. Die Kapseln erleichtern Verbraucherinnen und Verbrauchern, verursachen jedoch Riesenmüllberge. Dem könnte Brüssel bald ein Riegel vorschieben werden.

Kaffeekapseln, neu und gebraucht – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft, für Solarify

Denn wie es in einem Bericht der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) am 26.05.2023 heißt, plant die EU-Kommission in Brüssel ein Verbot der Kapseln. Zumindest derer, die sich nicht kompostieren lassen. Die NZZ wörtlich: „Kaffeekapseln sind besser als ihr Ruf – doch nun will sie die EU verbieten. Was Konsumenten wissen sollten – Welche Zubereitungsart für Kaffee ist am umweltfreundlichsten? In wissenschaftlichen Studien schneiden Kaffeekapseln oft besser ab als Filterkaffee oder Vollautomaten. Dafür gibt es einleuchtende Gründe.“

Noch 2021 waren Nespresso Kaffeekapseln und Tetra Pak, „Nature Box“ von Henkel und Schwarzkopf sowie BMW Motorräder für den DUH-Schmähpreis „Goldener Geier“ nominiert. Noch am 06.05.2023 forderte Thomas Fischer, DUH-Leiter Kreislaufwirtschaft: „Verschwenderische Produkte wie Einweg-Verpackungen, Kaffeekapseln oder Einweg-E-Zigaretten müssen endlich vom Markt verschwinden. Hierzu braucht es politische Instrumente, die den Einsatz wertvoller Ressourcen verteuern und umweltfreundliche Mehrwegsysteme sowie langlebige Produkte fördern“.

DasPortal Umweltdialog lobt dagegen Nespresso für seinen Umwelteinsatz: „Norbert Völl, Pressesprecher beim dualen System Deutschland, erklärt: „Die Nespresso Kapseln nehmen schon seit 1993 freiwillig am dualen System teil. Wir können in diesem Jahr also auf 30 Jahre erfolgreiche Partnerschaft zurückblicken. Das ist nicht selbstverständlich. Nespresso ist damit Vorreiter in der Branche. Wir sammeln in Deutschland gebrauchte Nespresso Kapseln über den Gelben Sack und die Gelbe Tonne, teilweise auch über Wertstoffhöfe. Die Kapseln werden im Recyclingprozess zuverlässig erkannt und aussortiert, da sie überwiegend aus Aluminium bestehen. Dieses wird anschließend eingeschmolzen und findet so in einer Vielzahl neuer Produkte ein zweites Leben.“

Nespresso sei sich der eigenen Verantwortung bewusst: „Das Unternehmen verpflichtet sich in seinen Grundprinzipien, entlang der gesamten Wertschöpfungskette nachhaltig zu handeln. Deshalb gelten vom Anbau der Kaffeekirschen über die Verarbeitung der Bohnen bis hin zur Entsorgung der Kapseln entsprechende Maßstäbe.“ Schon 2012 wurden laut eigenen Angaben von Nespresso pro Minute weltweit 12.300 Nespresso-Espressi getrunken. Werden 1,1 Gramm Aluminium pro Kapsel verarbeitet, kommt man auf 13,5 Kilo in der Minute, 811 Kilo in der Stunde und 19 Tonnen am Tag. „Jährlich entstehen durch Nespresso ca. 6.000 (geschätzte) Tonnen Metallabfall. Das entspricht einem Schrotthaufen, der entsteht, wenn man den Eifelturm zersägt.“ (Philipp Weber auf worldsoffood.de)

->Quellen: