Klimawandel im Heizungskeller

Trotz aller Propaganda: Wärmepumpen rentieren sich

Eine am 06.09.2023 veröffentlichte Modellrechnung des WWF zeigt, dass sich die Mehrkosten bei der Anschaffung eine Wärmepumpe im Vergleich zu einem neuen Gaskessel schon nach wenigen Jahren amortisieren. Wenn es um den Einbau einer neuen Heizung geht, spricht eigentlich wenig gegen die Wärmepumpe. Eigentlich. Doch nach wie vor schrecken die Investitionskosten viele vom Umstieg auf die klimafreundliche Heizalternative ab. Zu Unrecht. Zwar sind die Anschaffungskosten meistens deutlich höher als bei Kauf und Montage eines konventionellen Gaskessels. Aber der Blick auf den bloßen Kaufpreis täuscht über die oft günstigeren Betriebskosten hinweg.

Verdampfer einer Luft-Wasser-Wärmepumpe – Foto © Santeri Viinamäk, CC BY-SA 4.0, commons.wikimedia.org

Aufgrund von üppigen staatlichen Zuschüssen und eingesparten Energiekosten entlasten Wärmepumpen nicht nur das Klima sondern auch den Geldbeutel vieler HausbesitzerInnen. Für die Modellrechnung wurde die Prognos AG beauftragt: Die WissenschaftlerInnen legten für die Berechnung ein teilsaniertes Einfamilienhaus zugrunde. Bei einem solchen Gebäude würden für den Kauf einer Luft-Wasser-Wärmepumpe in Höhe von förderfähigen 22.000 Euro anfallen. Darüber hinaus wurden weitere 6.000 Euro für sonstige anfallende Maßnahmen kalkuliert. Dem wurden die Gesamtkosten für einen modernen Gaskessel in Höhe von 11.000 Euro gegenübergestellt. Zusätzlich berücksichtigten die Modellierer, die verschiedenen Fördermöglichkeiten, Wartungskosten und die Betriebskosten.

Der Vergleich zeigt, dass die Wärmepumpe trotz höherer Anschaffungskosten über die Nutzungsdauer die Nase vorn haben. Gründe dafür sind die geplanten zahlreichen staatlichen Fördermöglichkeiten. Schon bei einer Grundförderung von 30 Prozent ist die Wärmepumpe die lukrativere Alternative, zumal weitere staatliche Fördertöpfe wie der „Klima-Geschwindigkeitsbonus“ bereitstehen. Mit dem zusätzlichen „Einkommensbonus“, der für einkommensschwache Haushalte verfügbar ist, könnten sogar bis zu 70 Prozent der Investitionskosten gespart werden.

Zwar ist die Anschaffung dann gegebenenfalls immer noch teurer als der Kauf und die Montage einer Gasheizung, doch die Mehrkosten amortisieren sich innerhalb weniger Jahre. Hausbesitzer:innen können ihre Ausgaben im Idealfall bei maximaler Förderung schon nach einem Jahr wieder drin haben. Voraussetzung dafür ist allerdings die Kombination der Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage.

Aber auch wer keine Photovoltaikanlage auf dem Dach hat, ist spätestens nach zwölf Jahren im grünen Bereich. In jedem Fall ist jedoch die Kombination aus Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage empfehlenswert.

Die Beispielrechnung zeigt, dass sich durch die Kombination aus Grund- und Geschwindigkeitsbonus mit einer Wärmepumpe rund 400 Euro im Jahr gegenüber einer Gasheizung einsparen lassen. In Kombination mit einer PV-Anlage sind es sogar rund 780 Euro. Mit dem zusätzlichen Einkommensbonus, der einem großen Teil von Gebäudeeigentümer:innen zusteht, beträgt die jährliche Ersparnis rund 750 Euro. In Kombination mit einer PV-Anlage können über sogar 1.100 Euro jährlich gespart werden. Sinnvoll ist auch, dass es künftig neben der Förderung auch erleichterte Kreditrahmen durch die KfW geben soll.

Fakten gegen Vorurteile

Die Studie des WWF betont die Bedeutung von klarer und faktenbasierter Kommunikation über die Vorteile von Wärmepumpen gegenüber Gasheizungen. Der WWF fordert aufgrund der ungenügenden Orientierung durch die Gesetzgebung deshalb eine umfassende Aufklärungskampagne, um die Unsicherheit in der Bevölkerung zu beseitigen und die wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile hervorzuheben. Die Zukunft der Wärme- und Energiewende liege in erneuerbaren Energien und effizienten Heiztechnologien wie Wärmepumpen. Mit klaren Informationen und finanzieller Unterstützung könne Deutschland seinen Weg in eine nachhaltige Zukunft im Heizungsbereich ebnen.

->Quelle: wwf.de/themen-projekte/waermepumpen-kostenguenstig-und-klimafreundlich