CO2-Netz für Deutschland kostet 14 Milliarden

CCS-Leitung kommt nicht billig

Für die geplante unterirdische Speicherung von Kohlendioxid unter der Nordsee muss ein neues Leitungsnetz gebaut werden, um das Gas von Zement- und Müllheizkraftwerken an die Küste zu bringen. Eine neue Untersuchung des Vereins Deutscher Zementwerke (VDZ) hat Bedarf und Kosten an Infrastruktur ermittelt.

Zementwerk – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft

„Der Investitionsbedarf für den Aufbau des in der Untersuchung ermittelten deutschen CO2-Leitungsnetzes mit einer Länge von 4.800 km dürfte sich in einer Größenordnung von rund 14 Mrd. Euro bewegen. Umgelegt auf die abgeschätzten Transportmengen per Pipeline von etwa 415 Mio. t CO2 im Betrachtungszeitraum ergeben sich hieraus rechnerisch Kosten von rund 35 Euro/t CO2. Bezieht man zusätzlich die Transitmengen aus den Nachbarländern mit ein, könnten diese weiter sinken auf rund 25 Euro/t. Die Betriebskosten für das Pipelinenetz werden als vergleichsweise gering bewertet.“ (vdz-online.de/VDZ-Studie_CO2-Infrastruktur-Deutschland.pdf – S. 11)

Vor wenigen Wochen hatte Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Güne) angekündigt, er wolle den rechtlichen Rahmen für die unterirdische CO2-Speicherung schaffen.

Leitungsnetz muss bis 2035 betriebsbereit sein

„Der Aufbau einer CO2 -Infrastruktur in Deutschland ist für Branchen mit hohen unvermeidbaren CO2 -Emissionen essenziell“, erklärte VDZ-Präsident Christian Knell,  Deutschland-Chef von Heidelberg Materials und ehrenamtlich Vizepräsident des Industrieverbandes Steine Erden Baden-Württemberg, dem Staatsanzeiger Baden-Württemberg.

Knell drängt die Politik in Sachen CO2-Abscheidung zur Eile. Der Rechtsrahmen müsse bis spätestens Ende 2024 stehen, wenn die Projekte in den betroffenen Branchen wie geplant umgesetzt werden sollen. Das Pipelinenetz, dass so angelegt werden soll, dass allen bestehenden Zementwerke und Müllverbrennungsanlagen maximal 50 Kilometer davon entfernt sind, sollte nach Ansicht der Studienautoren bis 2035 einsatzbereit sein. Bei einer späteren Inbetriebnahme könne die angestrebte Klimaneutralität bis 2045 nicht erreicht werden.

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