Auf der K 2025 zeigt EREMA, wie Wasser, Wärme und Präzision zusammenwirken, um aus Abfall sauberes Material zu machen, das sogar den Qualitätsansprüchen hochwertiger Anwendungen genügt.

EREMA präsentiert auf der K 2025 in Düsseldorf die VOLEX-Technologie zur sauberen Entgasung von Rezyklaten. Das Verfahren senkt VOCs-Emissionen und ist ein Schritt hin zu einer effizienteren Kreislaufwirtschaft. Foto: EREMA GmbH
Auf der Kunststoffmesse K 2025 in Düsseldorf präsentiert der österreichische Recyclingmaschinenhersteller EREMA eine Innovation, die das Kunststoffrecycling effizienter und sauberer machen soll. Die neue Technologie reduziert den Gehalt flüchtiger organischer Verbindungen (VOCs) in recyceltem Plastik um bis zu 40 Prozent und damit deutlich stärker als bisherige Verfahren. VOCs sind Gase, die beim Aufbereiten von Kunststoffabfällen entstehen. Sie können für unangenehme Gerüche sorgen und mindern die Qualität des Recyclingmaterials. Für viele Anwendungen, etwa im Automobilbau oder bei Folien, gelten enge Grenzwerte, die eine Verwendung von recyceltem Plastik verhindern. Bislang war es technisch zu aufwendig, diese Stoffe während der Aufbereitung zu entfernen.
EREMA will das mit einer einfachen Lösung ändern. Das Verfahren arbeitet mit einer Wasser-Einspritzung in den heißen Kunststoffstrom. Das Wasser verteilt sich, nimmt die flüchtigen Stoffe auf und verdampft anschließend wieder. Die gelösten VOCs werden dabei mitgeführt und über ein Entgasungssystem abgeführt. Laut Hersteller erzielt die neue Technologie eine um bis zu 40 Prozent niedrigere VOC-Konzentration im Endprodukt, ohne dass zusätzliche Energie- oder Materialkosten entstehen.
Die hohe Entgasungsleistung wird durch die Kombination aus bereits etablierter Technik mit einer neu entwickelten Schnecken- und Zylindergeometrie im Entgasungsbereich ermöglicht. „Wir haben das Waterstripping nicht erfunden, aber wir haben es revolutioniert“, sagt Sophie Pachner, von EREMA. Ein intelligentes Dosier- und Regelungssystem bringt das Wasser präzise in die sogenannte Plus-Zone, in der die Kunststoffschmelze nach der Filtration homogenisiert wird. Dadurch vergrößert sich die Oberfläche des Plastikmaterials um das bis zu 1000-Fache. So können die Gase und unerwünschte Stoffe effizient entwichen. Diese VOLEX-Technologie wurde erstmals in Düsseldorf präsentiert und ist Teil der Unternehmensstrategie „Edvanced Recycling“, die auf energieeffiziente Systeme setzt. Mit der neuen Technologie will EREMA Märkte erschließen, in denen geruchs- und emissionsarme Regranulate gefragt sind, beispielsweise bei Verpackungen, technischen Bauteilen, Möbeln oder hochwertigen Automobilkomponenten.
Neben der VOLEX-Technologie zur Entgasung präsentiert das Unternehmen EREMA auf der Messe auch einen weiterentwickelten Extruder. Dieser bringt das recycelte Plastikmaterial in Form. In der neuen Version arbeitet er bis zu 13 Grad Celsius kühler und spart dadurch rund sechs Prozent Energie. Eine Innovation, die das Recycling wirtschaftlicher macht. „Die Kombination aus technischer Innovation und Prozessoptimierung zeigt, dass die Kreislaufwirtschaft auch unter Wettbewerbsdruck vorankommen kann“, erklärte EREMA-Geschäftsführer Markus Huber-Lindinger.
Eine geringere VOC-Belastung macht Rezyklate ökologisch und wirtschaftlich attraktiver, da sie dann in deutlich mehr Anwendungen eingesetzt werden können. Das ist ein wichtiger Schritt, um den Anteil von Rezyklaten in der Kunststoffproduktion weiter zu erhöhen. Auf der K 2025 wird deutlich, dass Recycling nicht mehr nur für Abfallvermeidung steht, sondern als wirtschaftliche Ressource gilt und die Grundlage einer hochwertigen und ressourcenschonenden Kunststoffwirtschaft bildet.
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