Diesel sehr wohl verzichtbar

ICCT widerspricht ständiger Falsch-Behauptung

Die CO2-Vorgaben für Pkw auf EU-Ebene sind laut Verkehrsclub Deutschland VCD auch ohne hohen Dieselanteil erreichbar. Die Ergebnisse einer ICCT-Studie widersprechen nämlich den Aussagen von Autoindustrie und Politik, die eben genau dieses Klimaargument nutzen, um an Dieselfahrzeugen festhalten zu können. Es gibt keinen Grund mehr, den Diesel aus Klimaschutzgründen zu bevorteilen und mit aller Macht an dieser Technologie festzuhalten. Deshalb ist zuallererst – aus Sicht des VCD – das Steuerprivileg auf Dieselkraftstoff abzubauen und die Weichen zugunsten emissionsarmer und emissionsfreier Antriebe zu stellen.

Um die europäischen CO2-Vorgaben für Pkw zu erreichen, müssten die Hersteller verstärkt auf die Hybridisierung des Benzinantriebs setzen. Hybridfahrzeuge stoßen weniger CO2 aus und sind dabei auch noch günstiger. Darüber hinaus profitiere die Luftqualität, wenn künftig weniger Diesel-Pkw auf den Straßen fahren – so eine Medienmitteilung des VCD.

VCD-Forderung: „Schadstoffe aus Dieselmotoren machen krank – Blaue Plakette jetzt!“

Tausende Bürgerinnen und Bürger setzen sich für saubere Luft ein. Der VCD übergabe die Unterschriften unserer Petition „Schadstoffe aus Dieselmotoren machen krank – Blaue Plakette jetzt!“ an Bundesverkehrsminister Dobrindt und forderten ihn zum Handeln auf. Diesel-Pkw sind verantwortlich für die hohen Stickstoffdioxidwerte (NO2) in der Luft. Unter den giftigen Schadstoffen leiden besonders Kinder und ältere Menschen. Dobrindt müsse endlich konsequent gegen die zu hohe Stickoxidbelastung in deutschen Städten vorgehen.

Stuttgart hat als erste Stadt in Deutschland beschlossen, ab 2018 die Zufahrt für Diesel-Pkw zu beschränken. Weitere Städte wie Düsseldorf und München werden schon bald folgen, so urteilten bereits die Gerichte. Fahrverbote sind die letzte Konsequenz für betroffene Städte als Maßnahme zur Verringerung der Schadstoffbelastung. Angesichts der Tatsache, dass fast 50 Städte in Deutschland nach wie vor die seit 2010 geltenden Luftreinhaltegrenzwerte der EU für Stickstoffdioxid (NO2) überschreiten, sollte die Politik zum Handeln bewegen. Denn nur durch politische Rahmenbedingungen können die Belastungen für Anwohner, die tagtäglich die Schadstoffe einatmen müssen, nachhaltig gesenkt werden.

Statt pauschaler Fahrverbote fordert der VCD allerdings bereits seit mehr als einem Jahr die Einführung der blauen Plakette – in Ergänzung zu den bisherigen Schadstoffplaketten. Damit wird den betroffenen Städten ein wirksames Instrument an die Hand gegeben, um gezielt dreckigen Fahrzeugen die Zufahrt in hoch belastete Gebiete zu beschränken. Gleichzeitig können mit einer blauen Plakette Fahrzeuge gekennzeichnet werden, die tatsächlich niedrige Schadstoffemissionen aufweisen.

Aus Sicht des VCD ist die Einführung der blauen Plakette alternativlos. Klar ist aber auch, dass die blaue Plakette nur an Fahrzeuge vergeben werden darf, die auch auf der Straße – also im Realtest – niedrige Schadstoffwerte aufweisen. Zahlreiche Messungen zeigen, dass selbst neue Diesel-Pkw der Euro 6-Norm mehr Stickoxide ausstoßen als erlaubt, und damit in einigen Fällen höhere Werte aufweisen als Fahrzeuge mit Euro 5. Die blaue Plakette erhöht damit auch den Druck auf die Autoindustrie, verstärkt Fahrzeuge auf den Markt zu bringen, die auch auf der Straße sauber sind.

Folgt: Autoindustrie und Politik für Dieselfahrverbote in Städten verantwortlich