Flora und Fauna unter Stress

Megadürre demonstriert, dass Bäume sowohl Indikatoren als auch Leidtragende des Klimawandels sind

Nach wochenlangem Regenmangel führen manche Flüsse in der Schweiz weniger Wasser als gewöhnlich. Auch die Flora reagiert auf die Trockenheit: Für Graubünden und das Tessin hat das schweizerische Bundesamt für Umwelt große Waldbrandgefahr diagnostiziert. Im Freien gilt in den beiden Kantonen ein absolutes Feuerverbot. In Deutschland trocknen die Böden ebenfalls immer mehr aus: In der Rhön sind die Hochmoore in Gefahr, warnt die Fuldaer Zeitung. Während es hierzulande im dritten Jahr zu wenig regnet, führen Forscher in der Wissenschaftszeitschrift Science eine jahrelange Trockenphase in Nordamerika zur Hälfte auf den Klimawandel zurück. Was die Folgen betrifft, gibt es noch viele Unbekannte, wie Sven Titz am 17.04.2020 in der Neuen Zürcher Zeitung schrieb.

Flora und Fauna leiden unter der Trockenheit – Dürre 2018 – Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

Vielerorts besteht in tieferen Bodenschichten, ein bis zwei Meter unter der Oberfläche, ein großes Wasserdefizit, das von den vergangenen beiden Jahren herrührt. Muss man sich Sorgen machen, dass 2020 wieder ein so extremes Dürrejahr droht wie 2018? Werden die Wälder noch stärker geschädigt? Noch ist es hierzulande für eine Antwort zu früh, ebenso wie für Spekulationen über die Rolle des Klimawandels. Um dessen Einfluss dingfest zu machen, benötigen Wissenschaftler viele Daten, und sie müssen lange Zeiträume beobachten.

Die ständig aktualisierte Dürrekarte des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung Berlin sei (am 14.04.2020) in weiten Teilen bereits wieder orange bis tiefrot eingefärbt gewesen, schrieben Christoph Rosol, Jürgen Renn und Robert Schlögl am 15.04.2020 in ihrem Gastbeitrag unter dem Titel „Der Schock sitzt tief“ für die Süddeutsche Zeitung (siehe: solarify.eu/der-schock-hat-system). „Während die Agrarwirte in der Corona-Krise noch um helfende Hände und Gelder ringen, droht bereits die nächste Keule: Mitten in der Wachstumsphase bleibt der Regen wochenlang aus.“ Die Modelle des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersage sagten auch für die kommenden Monate außergewöhnliche Trockenheit voraus. Waldbrände, Ernteausfälle und nicht schiffbare Flüsse würden vermutlich bald schon Corona-Meldungen Konkurrenz machen. Die Dürre gehe ins dritte Jahr.

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