EU hat Antidumping-Strafzölle beschlossen

EU-ProSun freut sich

EU ProSun, eine Industrieinitiative europäischer Solarhersteller, die unter Führung von Solarworld eigens zur Durchsetzung der Strafzölle gegründet worden war, wählte starke Worte:„Dumping ist Betrug, schadet der Solarenergie und muss endgültig der Vergangenheit angehören. Deswegen begrüßen wir auch, wenn es zu Verhandlungen mit China kommt, denn China ist jetzt am Zug. China finanziert bis heute das Dumping und hat damit viel Geld verbrannt. Jetzt muss die chinesische Regierung mit eigenen Vorschlägen kommen, wie das Dumping nachhaltig gestoppt werden kann“.

AFASE bedauert

Die AFASE (Allianz für bezahlbare Solarenergie), eine Koalition von über 600 europäischen PV-Unternehmen, und gegen protektionistische Maßnahmen im Solarsektor und für den Erhalt von freiem Handel für Solarprodukte, bedauert diese Entscheidung, „denn die Kommission ignoriert damit die Position der großen Mehrheit der EU-Mitgliedstaaten. 18 der 27 EU-Mitgliedsstaaten haben sich nach reiflicher Überlegung und auf Basis aller ihnen zur Verfügung stehenden Fakten gegen Zölle ausgesprochen. Und auch wenn die Zölle mit zunächst 11 Prozent niedriger ausfallen als erwartet, ist eines klar: Zölle, egal in welcher Höhe, schaden Europas Solarindustrie.“

Die Zoll-Entscheidung wurde trotz Warnungen hunderter europäischer Solarunternehmen, 15 europäischer Photovoltaik-Verbände, verschiedener Industrieverbände – darunter der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) – sowie des World Wild Fund For Nature (WWF) gefällt. Sie alle haben sich öffentlich gegen Zölle ausgesprochen, da diese der europäischen Solarindustrie und der europäischen Wirtschaft als Ganzes schaden.

BDI bedauert auch

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) bedauerte in einer Mitteilung die weitere Zuspitzung des Anti-Dumping- Streits zwischen der EU und China. Die Verhängung vorläufiger EU-Strafzölle müsse genutzt werden, bis spätestens Ende des Jahres eine Lösung auf dem Verhandlungsweg zu finden. „Nur so können faire Wettbewerbsbedingungen wieder hergestellt und endgültige Strafzölle verhindert werden.  Deutschland und China haben in den vergangenen Jahren stark von ihrer volkswirtschaftlichen Verflechtung profitiert.  So macht der bilaterale Handel inzwischen 30 Prozent des gesamten Handels zwischen China und der EU aus. Der BDI appelliert daher eindringlich an beide Seiten, eine einvernehmliche Lösung zu finden. Der BDI setzt im Übrigen auf ein funktionierenden EU-Antidumpingverfahren. Das Verfahren ist ein anerkanntes und legitimes Instrument des Welthandelssystems, das in seinen Grundzügen im WTO-Recht geregelt ist und von allen Handelspartnern eingesetzt wird.“
->Quelle: EU Antidumping-Verordnung; europa.eu; afase.org/de; bdi.eu