Kopernikus wird konkret

Vier Konsortien ausgewählt – 230 Partner starten größte Forschungsinitiative zur Energiewende – Wanka: „Erneuerbare Energieversorgung ohne Wohlstandsverlust ist machbar“

Die Energiewende braucht zum Umbau des Energiesystems neue Technologien – diese sollen in den sogenannten „Kopernikus-Projekten“ entwickelt werden. Aus 41 vorgeschlagenen Bewerbungen wählte ein Beirat vier Konsortien aus, von denen sich jedes einem der Eckpfeiler der Energiewende widmen wird: Der Weiterentwicklung der Stromnetze, der Speicherung Erneuerbarer Energien durch Umwandlung, der Neuausrichtung von Industrieprozessen auf eine fluktuierende Energieversorgung und dem besseren Zusammenspiel aller Bereiche des Energiesystems. Im Rahmen eines Pressegesprächs im BMBF wurden sie am 05.04.2016 vorgestellt.

Die vier Konsortien umfassen insgesamt 230 Partner und sollen „die Energiewende technisch und gesellschaftlich auf die nächste Entwicklungsstufe heben“. Für die erste Förderphase bis 2018 stellt das BMBF bis zu 120 Millionen Euro bereit. Bis 2025 sollen weitere 280 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden. Forschungsministerin Johanna Wanka und Kopernikus-Beiratsvorsitzender Robert Schlögl, Direktor am MPI für Chemische Energie-Konversion und am Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft, erläuterten die vier Forschungsvorhaben.

Man wolle „eine Brücke zur Anwendung schlagen“, so die Ministerin, es habe daher eine Priorisierung stattgefunden entlang der Fragestellung: „Was sind in den nächsten zehn Jahren die wichtigen Fragen?“ Dabei sei eine erstaunliche Mobilisierung erreicht worden. Wanka: „Wir waren etwas zweifelnd, ob wir ein solches Großprojekt wirklich würden stemmen können, waren dann aber positiv überrascht über das Echo.“ In der Tat: Rund 1.000 Bewerbungen sind im Kopernikus-Vorlauf eingetroffen – aus denen wurden dann 41 Konsortien – daraus wiederum filterte der neu geschaffene Kopernikus-Beirat (aus vier Wissenschaftlern und je zwei Wirtschafts- und Zivilgesellschaftsvertretern) unter Vorsitz Schlögls vier Schlüsselbereiche der Energiewende heraus.

In diesen vier Projekten werden in zehn Jahren gemeinsam von Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft technologische und wirtschaftliche Lösungen für den Umbau des Energiesystems entwickelt. „Mit dem Start der Kopernikus-Projekte“ – so die BMBF-Erklärung – „geht die größte Forschungsinitiative zur Energiewende in die Umsetzung“: „Wir werden zeigen, dass eine sichere, bezahlbare und saubere Energieversorgung machbar ist, ohne auf Wohlstand und Arbeitsplätze zu verzichten“, sagte Wanka. „Bis 2025 bringen wir neue Energiekonzepte auf den Weg, die im großtechnischen Maßstab angewendet werden können – und die auch gesellschaftlich mitgetragen werden.“

Folgt: Die erfolgreichen Projekt-Konsortien