Braun-Kohle-Boom

Klimakiller Nr. 1

Braunkohle gilt als größter Klimakiller. Trotzdem und obwohl der Abbau immer höherer Aufwand verlangt, ist Braunkohle nach wie vor der wichtigste Energieträger in Deutschland. Bei der Stromerzeugung wird mehr umweltschädliches Kohlendioxid freigesetzt als bei anderen fossilen Energieträgern wie Steinkohle, Erdgas oder Erdöl. Trotzdem wird mehr als ein Viertel der Energie in Deutschland mit Braunkohle produziert. Vorteil: Sie muss nicht importiert werden. Nachteil: Landschaften werden zerstört, ganze Dörfer umgesiedelt, die Umwelt wird geschädigt.

CO2-Zertifikate zu billig

Energiekonzerne wie RWE profitieren. „Die Kohle spielt in unserem Portfolio gegenwärtig noch eine sehr große Rolle“, so Hans-Wilhelm Schiffer, Leiter der Energiewirtschaft bei RWE Power im Interview mit der Deutschen Welle. Genauer gesagt erzeugte das Unternehmen 2012 fast die Hälfte seines Stroms mit Braunkohle. Und damit steigerte der Konzern auch den CO2-Ausstoß. „Doch RWE hat unverschämtes Glück gehabt“, sagt Stephan Pütz, der von der Umsiedlung betroffen ist und dagegen Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht eingelegt hat: „Der Preis für die CO2-Zertifikate hat nicht die Entwicklung genommen, die man erwartet hat.“ Mit der Verteilung dieser Verschmutzungsrechte sollte der weltweite Kohlendioxidausstoß gesenkt werden. Doch die Preise für diese Zertifikate fielen unter fünf Euro pro Tonne CO2, obwohl einst mindestens 17 Euro geplant waren. Abbau und Verstromung sind dadurch weiter hochprofitabel.
->Quelle und weiterlesen: dw.de