Kritik am EFI-Gutachten geht weiter

Hohe technologische Innovationsdynamik in den erneuerbaren Energien

In den vergangenen zwei Jahrzehnten haben enorme technologische Innovationen die erneuerbaren Energien vorangebracht. Dies belegt der ForschungsVerbund Erneuerbare Energien (FVEE) durch hohe Effizienzsteigerungen, massive Kostenreduzierungen und eine steigende Anzahl von Patenten. Die Impulse des EEG waren an der beschleunigten Erforschung und Entwicklung der Ökoenergien wesentlich beteiligt. Der FVEE widersprach damit dem jüngsten EFI-Gutachten, das den Eindruck fehlender Innovationsleistungen im Bereich der erneuerbaren Energien erweckt. Die Grünen-Vorsitzende Simone Peters nannte die Forderung im ARD-Morgenmagazin „vollkommen absurd“. Hans-Josef Fell: „Völlig daneben“.

Stromgestehungskosten um Fünffaches gesunken – Patentanmeldungen verachtfacht

Die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) hat in ihrem Jahresgutachten festgestellt, dass das EEG keine messbaren Innovationswirkungen aufweise  und deshalb abgeschafft gehöre. Im ARD-Morgenmagazin sagte die Vorsitzende von Bündnis90/Die Grünen dazu: „Richtig ist, dass man das Erneuerbare-Energien-Gesetz reformieren muss. Aber die Vorschläge der Expertenkommission sind vollkommen absurd.“ Energie-Experte Hans-Josef Fell dazu: „Mit ihrer Kritik am EEG liegt die Expertenkommission völlig daneben. Sie begründet in ihrem Gutachten die angeblich fehlende Innovationsentwicklung mit den gestiegenen Kosten der EEG-Umlage. Dies ist der völlig falsche Maßstab. Wenn schon Innovationskraft beurteilt werden soll, muss man z.B. die Stromgestehungskosten in den Blick nehmen. Diese sind bei der Photovoltaik seit der Einführung des EEG um das Fünffache gesunken.“

Der Sprecher des FVEE, Prof. Dr. Ernst Huenges, widerspricht der Einschätzung der Experten entschieden: „Die erneuerbaren Energien-Technologien weisen zwischen 1991 und 2009 eine Verachtfachung der Patentanmeldungen auf und zeigen damit eine erfreulich hohe technologische Entwicklungsdynamik.“ Das EFI zitiert Sekundärstudien, die einen positiven Zusammenhang zwischen Innovationsaktivitäten im Bereich der erneuerbaren Energien und nachfrageseitigen staatlichen Eingriffen nachweisen und leitet daraus trotzdem ab, dass die Innovationswirkung des EEG nicht positiv sei. „Damit werden die hervorragenden Erfolge der Forschung und Entwicklung im Bereich erneuerbarer Energien ignoriert“, betont der Sprecher des FVEE.

Kosten für Solarstrom seit Mitte der 90er von 2 auf 0.1 €/kW gesunken

Patente bilden ein Ausgangspotenzial für die notwendigen technischen Innovationen. Die Entwicklung der Patentzahlen für erneuerbare Energien-Technologien seit den 1990er Jahren zeigt eine überdurchschnittliche Dynamik. „Die Innovationsdynamik ist insbesondere an den Ergebnissen der Technologieentwicklung ablesbar“, erklärt Dr. Niklas Martin, Geschäftsführer des FVEE. „Die erneuerbaren Energien brauchen den Vergleich mit anderen Technologien nicht zu scheuen. So sind beispielsweise die Kosten für Solarstrom von zwei Euro pro kWh Mitte der 90er Jahre auf heute rund zehn Eurocent pro kWh gesunken.“

Auch die anderen erneuerbaren Energien wie Windkraft, Biomasse und Geothermie weisen große technologische Fortschritte in Bezug auf Effizienz und Kosten der Komponenten auf. Das gilt auch für die Materialforschung, die Systemtechnik und die Integration der Anlagen in die Strom- und Wärmenetze.
Folgt: EEG übt hohen Innovationsdruck auf Branche aus