Effizienz hilft der Wende auf

2035: Jede eingesparte Kilowattstunde spart 11 – 15 Cent

In der Studie wurde außerdem erstmals ein Wert für jede eingesparte Kilowattstunde ermittelt. „Die eingesparte Kilowattstunde ist die günstigste. Erstmalig können wir dieser Aussage jetzt auch einen Preis beimessen: Demnach bewirkt jede eingesparte Kilowattstunde Strom eine Kosteneinsparung im Stromsystem im Jahr 2035 zwischen 11 und 15 Cent “, sagt Friedrich Seefeldt von der Prognos AG. Die Kosten, um diese Einsparungen zu erzielen, seien bei vielen Effizienzmaßnahmen hingegen wesentlich niedriger – in diesen Fällen ist eine Umsetzung damit auch aus gesamtwirtschaftlicher Sicht sinnvoll.

Bis 50 Prozent weniger Netz nötig

Ein effizientes und schlankes Stromsystem senkt zudem den Ausbaubedarf bei Stromnetzen. Christopher Breuer vom IAEW: „Dem Effizienzpfad des Energiekonzepts folgend kann unter bestimmten Umständen der in Deutschland bis 2050 erforderliche Übertragungsnetzausbau um bis zu 50 Prozent reduziert werden – im Vergleich zu einem Effizienzpfad ohne große Stromsparambitionen.“

Die Einsparungen beim Ausbau des Übertragungsnetzes sind unter anderem davon abhängig, ob der hierzulande erzeugte Strom aus Erneuerbaren auch in Nachbarländer transportiert werden soll. Die Studie beziffert darüber hinaus die Einsparpotenziale bei CO2-Emissionen und bei Importkosten für Brennstoffe. Demnach können im Jahr 2020 die CO2 -Emissionen um neun Millionen Tonnen reduziert werden, wenn der Stromverbrauch entsprechend dem Energiekonzept-Ziel um zehn Prozent sinkt. Die Importabhängigkeit verringert sich nachhaltig. Deutschland kann im Jahr 2020 Kohle- und Gasimporte von 1,2 Milliarden Euro sparen.

DENEFF: „Paukenschlag“

Carsten Müller, Vorstandsvorsitzender der DENEFF: „Während die Krimkrise wiedermal klarmacht, wie abhängig unser Energiekonsum von Importen ist, wirkt die Studie wie ein Paukenschlag. Nur wenn die Energiepolitik als Allererstes auf Effizienz setzt, können wir zu vernünftigen Kosten weitgehende Energieunabhängigkeit erreichen. Auch inländisch sind ein halbierter Netzausbaubedarf und eine verhinderte Stromkostenexplosion die gute Nachricht für die Energiewende! Die Effizienzwirtschaft steht für diese Mission parat und wartet auf den Startschuss aus der Politik.“

->Quelle(n): agora-energiewende.de; agora-energiewende.de/studie; deneff.org; agora-energiewende.de/themen; agora-energiewende.de/praesentation; prognos.com