Jobverluste durch Energiewende?

Anlagenbauer und konventionelle Kraftwerks-Serviceanbieter sehen 10.000 Arbeitsplätze in Gefahr

Die Energiewende gefährdet nach Einschätzung deutscher Kraftwerks-Zulieferer Arbeitsplätze. „Die Auswirkungen stellen die Unternehmen des Energieanlagenbaus und die Kraftwerks-Serviceanbieter vor schwierige Marktbedingungen, da die Auftragsvergabe fast zum Stillstand gekommen ist“, sagte der Vorstand des Fachverbands Anlagenbau, Reinhard Maaß, der Wirtschaftswoche. Immer mehr technisches Wissen drohe ins Ausland abzuwandern. Bundesweit seien derzeit etwa 10 000 Arbeitsplätze akut bedroht.

Viele Versorger und Stadtwerke könnten angesichts des beschleunigten Ökostrom-Ausbaus und der niedrigen Börsenstrompreise konventionelle Kohle- und Gaskraftwerke nicht mehr rentabel betreiben. So habe etwa der zweitgrößte deutsche Energiekonzern RWE bereits mehrere Kohlekraftwerke vom Netz genommen.

Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Ulrich Grillo, und IG-Metall-Chef Detlef Wetzel forderten die Bundesregierung ebenfalls in der Wirtschaftswoche auf, die Befreiung energieintensiver Sektoren von der EEG-Umlage zu erhalten.

Solarify meint: Krokodilstränen! Weil das Gelddrucken durch die einst hochsubventionierte Atomkraft und spottbillige Kohle schwieriger wird, drohen die Strom-Versorger mit Arbeitsplatzverlust – der wohlfeilen Politik-Keule seit Erfindung der Marktwirtschaft. Dabei hat es in der Geschichte der Industrie-Gesellschaft(en) immer wieder Umwälzungen gegeben – die jüngste: In den vergangenen 10 Jahren entstanden 280-300.000 neue Arbeitsplätze durch die erneuerbaren Energien.
->Quelle: wiwo.de