Stahlbranche klagt: Arbeitsplätze in Gefahr

Plakataktion der Wirtschaftsvereinigung Stahl

Der Interessenverband Wirtschaftsvereinigung Stahl lud am 19.03.2014 zu einem Pressegespräch in Berlin, in dessen Verlauf Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung, mitteilte: „Die Energiewende droht aus dem Ruder zu laufen. Die Stahlunternehmen  kämpfen mit Stromkosten auf Rekordniveau. Betrugen sie 2004 noch 650 Millionen Euro, so lagen sie 2013 fast ein Drittel höher, nämlich bei 925 Millionen Euro. Dabei sind die EEG-Kosten nicht berücksichtigt. Steigen die Stromkosten weiter, ist eine international wettbewerbsfähige Stahlproduktion in Deutschland nicht mehr möglich.“ Mit einer ungewöhnlichen Plakataktion versucht die Interessengruppe, ihr Anliegen in die Öffentlichkeit zu tragen – und trifft auf Widerspruch.

2014 zahle die Stahlbranche bereits 300 Millionen Euro für die Förderung der erneuerbaren Energien, so Kerkhoff. Ohne die EEG-Ausnahmen wären es 700 Mio. Damit könnte der Stahl im internationalen Wettbewerb nicht bestehen. Fielen die Entlastungen beim EEG weg, würden „Arbeitsplätze und die erfolgreiche Industriebasis in Deutschland vernichtet“.

Mit einem Plakat, das u.a. in Berliner U- und S-Bahnhöfen hängt, wendet sich die Wirtschaftsvereinigung Stahl mit dem Slogan: „Hohe Energiekosten setzen nicht nur die Stahlindustrie aufs Spiel“ an die Öffentlichkeit – als unterstützendes Bildmotiv werden Stahlkegel von einer Plastik-Bowlingkugel bedroht. Allerdings findet diese Aktion weder auf der Stahl-Internetseite noch auf den Seiten einer der beteiligten Firmen Erwähnung.
Folgt: Fragwürdige „Öffentlichkeitsarbeit