Alaska bald im Sommer eisfrei

Klimabericht des Weißen Hauses – der Klimawandel ist da

Die USA erleben bereits jetzt die dramatischen Folgen des Klimawandels. Das sagt der Bericht zu den Folgen der Erderwärmung, den das Weiße Haus jetzt veröffentlichte. Hunderte von Wissenschaftlern hatten vier Jahre daran gearbeitet. Sie stützten sich auf bekannte Veröffentlichungen in zahlreichen Fachzeitschriften und Studien, die sie zu einem Gesamtbild zusammenfassten. Die Opposition reagierte mit Klimaleugnung und Beten.

„Die Ergebnisse dieser Nationalen Klimabeurteilung unterstreichen die Notwendigkeit für dringendes Handeln, um die Bedrohungen durch den Klimawandel zu bekämpfen, die amerikanischen Bürger und Gemeinden heute zu beschützen und eine nachhaltige Zukunft für unsere Kinder und Enkelkinder zu schaffen“, erklärte das Weiße Haus. Es handle sich um die „umfassendste“ Darstellung, die jemals zu den Folgen des Klimawandels für die einzelnen Regionen und die verschiedenen Wirtschaftsbereiche der USA erstellt worden sei.

Erderwärmung „keine entfernte Gefahr“, „kein Zukunftsproblem“

Die Erderwärmung sei „keine entfernte Gefahr“, sagte Obama-Berater John Holdren, Chef der Behörde für Wissenschaft und Technik im Weißen Haus, in einer Telefon-Pressekonferenz. Extreme Wetterereignisse seien längst ernste Bedrohungen für Wohngebiete und Industrieanlagen. In dem Bericht heißt es, „Amerikaner die Veränderungen um sie herum“ bereits bemerkten. „Die Sommer sind länger und heißer.“ Heftige Regengüsse verursachten immer wieder Überschwemmungen.

Der Klimabericht der US-Regierung, das National Climate Assessment stellt fest, der Klimawandel beeinträchtige bereits heute jede Region des Landes und wichtige Teile der Wirtschaft. Das Problem sieht auch US-Präsident Barack Obama: „Das ist kein entferntes Zukunftsproblem, sondern es betrifft Amerikaner hier und heute, mehr Sturmfluten, mehr Dürren, mehr Wildfeuer“, sagte Obama in einem TV-Interview mit dem bekannten Meteorologen Al Roker.

Ein Schwerpunkt des Berichts liegt denn auch auf den Problemen im Zusammenhang mit Niederschlägen: Weite Landesteile im Südwesten werden verstärkt unter Trockenperioden leiden, andere mehr Überschwemmungen bekommen. „Dies ist nichts Theoretisches, das in 50 Jahren passieren wird. Die Dinge passieren jetzt“, erklärte Koautor Anthony Janetos von der Universität Maryland.

Menschenverursacht – Klimaleugner reagieren ärgerlich

Alaska werde bereits zur Jahrhundertmitte im Sommer völlig eisfrei sein. Die Klimaerwärmung der vergangenen 50 Jahre in den USA ist nach Angaben der Wissenschaftler überwiegend auf die von Menschen verursachten Emissionen zurückzuführen – durch das Verbrennen von Kohle, Öl und Gas.

Republikanische Abgeordnete, die bisher alle strengeren bundesweiten Umweltgesetze unmöglich machten, widersprachen sofort ärgerlich: Der Bericht sei Alarmismus, nur eine Waffe in Präsident Obamas „Krieg gegen die Kohle“. Obamas republikanischer Vorgänger Bush hatte den Klimawandel gleich völlig geleugnet.

Der Klimabericht in den Medien: Die Zeit titelte „US-Klimawarnung vertieft Graben zwischen Rechts und Links – Dürren, Fluten, Stürme: Auf den dramatischen US-Klimabericht antworten die Republikaner mit Widerspruch, Spott und Gebeten. Obama setzt auf Geld.“
Die New York Times: „Using Weathercasters to Deliver a Climate Change Message“.
Kurier: „Obama muss Klimawandel-Skeptiker überzeugen – Wenn um Regen beten nicht mehr weiterhilft“
WAZ: „Mehr Hitzewellen und Hurrikans – Obama legt Klimabericht vor -Bisher war der Klimawandel kein großes Thema in den USA, Barack Obamas Umweltpolitik eher kraftlos. Ändert sich das jetzt?“
Wirtschaftsblatt (Wien): „Washington entdeckt den Kampf gegen den Klimawandel – Die Vereinigten Staaten erleben der US-Regierung zufolge bereits die dramatischen Folgen des Klimawandels.“

->Quelle: globalchange.gov