15. Berliner Energietage 2014 eröffnet

Energieverein: Vorschläge für ein neues EEG

Die ausgebuchte Veranstaltung des Energievereins zum EEG war ein voller Erfolg. Nach kurzer Einführung von Herrn Gaßner berichtete die stellvertretende Abteilungsleiterin, Dr. Dorothee Mühl zur Novelle des EEG aus Sicht des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Hermann Albers (BWE) legte die widersprüchlichen Impulse für die Energiewende durch den Novellierungsentwurf am Beispiel der Windenergie offen.

Seinen Ansatz zur Entlastung der EEG-Umlage stellte Prof. Dr. Klaus Töpfer vom Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS-Potsdam) vor. Rainer Hinrichs-Ralwes (EREF) referierte über die Energiepolitik aus Brüssel. Als weiterer Referent setzte sich Rechtsanwalt Dr. Jochen Fischer kritisch mit den neuen Regelungen zum Eigenverbrauch auseinander und erläuterte Alternativen.

Fassadenstreit 2.0

Klimawandel und Ressourcenschutz machen eine Energiewende auch im Gebäudebestand unumgänglich. Die Auswirkungen insbesondere von Fassadendämmung auf Gebäudegestalt und Stadtbild werden aber zunehmend kritischer gesehen. Die Architektenkammer Berlin wollte mit ihrer Veranstaltung den gesellschaftlichen Diskurs im Spannungsfeld zwischen Kultur- und Klimaschutz befördern.

In den Fachreferaten skizzierte zunächst Roland Borgwardt, Architekt und Energieberater, die Potentiale der Energieeinsparung ebenso wie die Gestaltungsmöglichkeiten bei Außendämmung. Anschließend stellten die Architekten Jan Dilling, Caudia Euler und Frank Lipphardt den „Leitfaden für die Gestaltung und energetische Sanierung von Fassaden“ (Stadtentwicklungsamt Berlin-Neukölln) vor. Dieser zeigt, wie und wo Maßnahmen sinnvoll und unter Erhalt des Stadtbildes umgesetzt werden können. Zum „heißen“ Thema Brandschutz an Fassaden informierte die Architektin Ute Ketterkat als Sachverständige für Brandschutz über die vermeintlichen und tatsächlichen Gefahren in der Sanierungspraxis. Stefan Oehler, Architekt, stellte anhand von Forschungsergebnissen die Gesamtenergiebilanz für Materialien dar. Auch die viel diskutierte Entsorgungsfrage wurde angesprochen.

Power-to-heat: Strom- und Wärmemarkt sinnvoll vernetzen

Immer mehr Strom stammt aus regenerativen Quellen, die nicht immer bedarfsgerecht zur Verfügung stehen. Um das schwankende Angebot gut nutzen zu können, werden Speichermöglichkeiten und die Steuerbarkeit der Stromnachfrage zunehmend wichtiger. Das Institut für Wärme und Oeltechnik (IWO) hat bei den Berliner Energietagen ein praxisnahes Konzept vorgestellt: Öl-Hybridheizungen können künftig als dezentrale Speicher zur Stabilisierung des Stromnetzes genutzt werden.
Folgt: Ganzheitliches Marktdesign für zukunftsfähiges Stromsystem