pv magazine: Photovoltaik lohnt sich immer noch

Rendite-Unterschiede nicht mehr so gravierend

Die zu erwartende Rendite ist beispielsweise für eine Fünf-Kilowatt-Peak Anlage seit 2012 zwar gefallen. Trotzdem lohnen sich solche Anlagen immer noch, vor allem mit Eigennutzung. Da die Anlagen preiswert geworden sind, machen Unterschiede in der Rendite außerdem in absoluten Zahlen nicht mehr so viel aus wie früher. Zu dieser Schlussfolgerung kommt Michael Fuhs auf pv magazine.

PV in Oberbayern – Foto © Gerhard Hofmann_Agentur Zukunft

Eigentlich, so heißt es seit Jahren, sollte man Kunden von kleinen Dachanlagen nicht mehr versuchen, eine neue Installation mit dem Argument zu verkaufen, dass die Rendite sehr hoch sei. Doch hört man sich um, wird immer noch oft danach gefragt. Das ist eine umso größere Herausforderung, da sich anständige Renditen heute nur noch über Eigenverbrauch erwirtschaften lassen. Dabei spielt es eine sehr große Rolle, wie gut der Eigenverbrauchsanteil, die Stromkostensteigerung und die Kosten für Wartung und Betriebskosten prognostiziert wurden.

Beispiel 5 kWp-PV-Anlage

Das Beispiel einer Anlage mit fünf Kilowatt Leistung und einem Ertrag von 950 Kilowattstunden pro Kilowattpeak zeigt, was möglich ist. Kostete sie 2012 zum Beispiel 10.400 Euro netto, ergab das bei den gewählten Parametern und einer Einspeisevergütung von 24,43 ct/kWh eine Rendite von 7,8 Prozent. Heute, Anfang 2015, kostet eine solche Anlage vielleicht noch 8.000 Euro netto, das sind 1.600 €/kWp, und die Einspeisevergütung liegt bei 12,59 ct/kWh. Daraus folgt bei sonst gleichen Parametern heute nur noch eine Rendite von lediglich 0,1 Prozent.

4,8 Prozent mit Eigenverbrauch

Mit Eigenverbrauch wird es aber deutlich besser. Nimmt man jedoch eine Stromkostensteigerung von zwei Prozent und einen Eigenverbrauchsanteil von 26 Prozent an, was für etliche Haushalte bei einem Jahresstromverbrauch von 4.200 Kilowattstunden und einer 5-Kilowattpeak-Anlage ein sinnvoller Wert sein sollte, kommt man immerhin auf 4,8 Prozent (siehe Grafik 1).

[note Renditeerwartung für das Beispiel einer 5-Kilowattpeak-Photovoltaikanlage für verschieden Bau- und Inbetriebnahme-Zeitpunkte bei sonst gleichen Bedingungen. In 2012 ließ sich mit der Einspeisung alleine eine anständige Rendite für die Photovoltaikanlage erwirtschaften. 2013 und noch mehr in 2014 geht es ohne Eigenverbrauch (EV) des Solarstroms gar nicht. Da auch die Renditen anderer Geldanlagen gefallen sind, den man gegen den Rückgang bei Photovoltaikanlagen gegenrechnen muss, sollte die Investition in eine Photovoltaikanlage aber nach wie vor attraktiv sein. Grafik © pv magazine]

Wie groß die Eigenverbrauchsquote in der Regel ist, berechnet zum Beispiel der Speicherrechner des pv magazine  nach den Analysen von Volker Quaschning, Professor an der HTW Berlin, und seinem Team auf etwa 5 bis 10 Prozentpunkte genau. Unsicherer ist es, die zukünftige Entwicklung des Strompreises abzuschätzen. Wenn man alle Unsicherheiten in Betracht zieht, lassen sich Renditen zwischen 0,1 und über 8 Prozent abschätzen, ein realistisches Fenster für das Beispiel sind 3 bis 5 Prozent. Photovoltaikanlagen sind heute so günstig, dass bei der fünf-Kilowatt-Peak-Anlage mit der Investitionssumme von 8.000 Euro der Unterschied zwischen den beiden Fällen mit 3,2 und 4,8 Prozent Rendite gerade mal 50 Euro im Jahr ausmacht. Insofern ist es doch sinnvoll, wenn Anbieter als Verkaufsargument die Autarkie, die für viele ihren Reiz hat, oder den Klimaschutz anführen.

Mehr zur Diskussion der Parameter, zu den für das Beispiel gewählten Parametern, der Bandbreite der Rendite-Ergebnisse, dem Effekt von Batteriespeichern auf die Rendite und eine Erklärung des Rechenweges hier und auf den pv magazine-Themenseiten Wirtschaftlichkeit und Photovoltaik verkaufen. (Mit freundlicher Genehmigung von Michael Fuhs, pv magazine)

->Quellen und weitere Informationen: