Wirtschaftsführer appellieren an COP21

Offener Brief an IPCC-Direktorin Christiana Figueres

Die B-Team-Führer bekräftigen in einem offenen Brief an IPCC-Direktorin Christiana Figueres ihre Überzeugung, die Regierungen müssten durch eine Verpflichtung auf Klimaneutralität bis 2050 ihre Absicht bekunden, dass sie die Welt sichtbar auf einen klaren Pfad der Treibhausgasreduzierung führen. Die Unternehmen werden sich beteiligen, indem sie ehrgeizige Treibhausgasmaßnahmen in ihre Strategien aufnehmen – indem sie Innovationsprozesse einleiten und Investitionen in saubere Energiequellen vorantreiben, Lösungen zur Reduzierung der Treibhausgasmengen skalieren, Arbeitsplätze schaffen und das Wirtschaftswachstum fördern.

Nach Einschätzung des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) helfe das Ziel einer Nettobilanz von Null Treibhausgasemissionen bis 2100 die Klimaerwärmung nur mit 66%iger Wahrscheinlichkeit auf unter 2°C zu halten. Das B-Team erachtet es als untragbares Risikoszenario, dass die Begrenzung mit 33%  nicht erreicht wird.  Jetzt entschieden und sofort mit dem klaren Ziel von Null Treibhausgasemissionen bis 2050 zu handeln, sei der einzige Weg, dieses Risiko zu senken und extreme Kosten zu vermeiden.

Maßnahmen-Katalog

Die B-Team-Mitglieder fordern deshalb dazu auf, Maßnahmen in folgenden Bereichen zu ergreifen:

  1. Die Regierungen sollen sich dem globalen Ziel von Null  Treibhausgasemissionen bis 2050 verpflichten und dieses Ziel in die im Rahmen von COP21 in Paris zu unterzeichnende Vereinbarung aufnehmen.
  2. Unternehmen sollen sich dieser Zielsetzung anschließen, indem sie sich langfristigen Zielen verschreiben und die Skalierung treibstoffarmer Lösungen vorantreiben – und auf diese Weise dazu beitragen, das weltweite Klimaziel zu erreichen.
  3. Sowohl Unternehmen als auch Regierungen sollen wirksame Preissignale für Kohlendioxidemissionen unterstützen.
  4. Die Regierungen sollen die Förderung fossiler Brennstoffe beenden und dieses Kapital für erschwingliche erneuerbare Energielösungen einsetzen und die weitere ökonomische Transformation vorantreiben.
  5. Unternehmen und Regierungen sollen gefährdeten und mittellosen Staaten bei Maßnahmen zur Begrenzung der Folgen des Klimawandels helfen, die unverhältnismäßig vom Klimawandel betroffen und am schlechtesten auf die Bekämpfung der Folgen vorbereitet sind.

Unternehmen sind zunehmend von Kosten des Klimawandels betroffen – aufgrund von Unterbrechungen der Lieferketten durch extreme Wetterbedingungen, steigende Meeresspiegel, Übersäuerung der Ozeane, geringere Ernteerträge und zunehmende Wüstenbildung. Gleichzeitig werden die weltweit Ärmsten und Schwächsten am härtesten getroffen, die am schlechtesten ausgerüstet sind.

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