Forschung an Hybridmaterialien weiter gefördert

Sonderforschungsbereich 951 wird für weitere vier Jahre von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert

Der Sonderforschungsbereich (SFB) 951 „HIOS – Hybrid Inorganic/Organic Systems for Opto-Electronics“ (HIOS) wird für weitere vier Jahre gefördert. Dies hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen ihrer Frühjahrssitzung in Bonn entschieden, bei der sie zusätzlich 13 neue SBFe zu fördern beschloss.

Im wissenschaftlichen Fokus des SFB stehen neuartige Hybridmaterialien, die aus anorganischen Halbleitern, konjugierten organischen Molekülen und metallischen Nanostrukturen bestehen. Durch das Zusammenspiel dieser sehr unterschiedlichen Komponenten entstehen neue chemische und physikalische Eigenschaften, die verstanden, beherrscht und schließlich ausgenutzt werden sollen, um immer komplexere opto-elektronische Funktionen in immer kleineren Volumina zu verwirklichen. Dies könnte beispielsweise in hochfrequenten und vielfarbigen Lichtquellen kommender Generationen der Informationstechnologie zur Anwendung kommen.

Verschmelzung von weichen organischen Molekülen mit harten anorganischen Halbleitern und metallischen Nanostrukturen

Ob es um Computer, Solarzellen oder auch Lichtquellen geht, die Anforderungen an die Leistungsfähigkeit dieser Technologien wachsen ständig. So stellt der immer schnellere Zugriff auf immer größere Datenmengen – etwa in der opto-elektronischen Informationsvermittlung – eine immense Herausforderung dar. Herkömmliche Technologien stoßen mitunter bereits heute an ihre natürlichen Grenzen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im SFB HIOS suchen daher nach neuen, radikalen Ansätzen, um dieser Herausforderung zu begegnen: „Ein vielversprechender Lösungsansatz liegt in der Verschmelzung von weichen organischen Molekülen mit harten anorganischen Halbleitern und metallischen Nanostrukturen zu sogenannten Hybridsystemen“, erklärt HU-Physiker und HIOS-Sprecher Prof. Dr. Norbert Koch, der außerdem Mitglied im IRIS Adlershof ist und auch eine Arbeitsgruppe am Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie leitet.

Multifunktionalität, ressourcenschonende Herstellung und energieeffizienter Betrieb

„Wir erforschen daher bisher unbekannte Prozesse des „Amalgamierens“ der Einzelmaterialien, um so ihre jeweiligen Stärken ausnutzen und Schwächen kompensieren zu können.“ Im Ergebnis entstehen bessere und neuartige Funktionseigenschaften, die mit keinem der individuellen Konstituenten allein erreichbar wären. Mit neuen Funktionsweisen eröffnen sich auch neue Anwendungsperspektiven, vor allem im Hinblick auf Multifunktionalität sowie ressourcenschonende Herstellung und energieeffizienten Betrieb verschiedenster opto-elektronischer Bauelemente im Nanobereich. So ist gekoppelte, ultraschnelle elektronische und optische Kommunikation sowie Datenverarbeitung vorstellbar; oder auch die Realisierung holographischer Displays.

HIOS bringt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlichster Disziplinen zusammen, die in 21 Teilprojekten gemeinsam an diesen Innovationen forschen. Als Gemeinschaftseinrichtung sind am SFB neben der Humboldt-Universität zu Berlin als Sprecheruniversität (dort die Institute für Physik und für Chemie sowie das IRIS Adlershof), die Technische Universität Berlin und die Universität Potsdam sowie das Helmholtz-Zentrum für Materialien und Energie und das Fritz-Haber Institut der Max-Planck Gesellschaft beteiligt. (Susanne Cholodnicki, HU)

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