LEE NRW: E-Mobilität nur mit Strom aus EE sinnvoll

Erneuerbare-Energien-Branche fordert Politik auf, Elektromobilität aus regenerativen Energien zu fördern

Die Erneuerbare-Energien-Branche in Nordrhein-Westfalen fordert, die Förderung von Elektromobilität gezielt mit Erneuerbaren Energien zu verbinden. Anlässlich der am 16.06.2015 beendeten Elektromobilitätskonferenz in Berlin sagte Jan Dobertin, Geschäftsführer des Landesverbands Erneuerbare Energien (LEE NRW): „Nur in Verbindung mit Erneuerbaren Energien kann die Elektromobilität einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz leisten. Anstatt, wie vom BDEW gefordert, mit einer undifferenzierten Förderung zum Aufbau eines E-Ladenetzes letztlich ein Absatzprogramm für fossile Stromversorger zu subventionieren, sollte die Politik sich gezielt für E-Mobilität aus umweltverträglichen regenerativen Energien einsetzen.“

Während die Elektromobilität aus Erneuerbaren Energien nahezu emissionsfrei ist, fallen bei Fahrzeugen, die mit durchschnittlichem Strommix betrieben werden, teils ähnlich hohe CO2-Emissionen an wie bei Autos mit Benzin- oder Dieselmotor. Aber auch aus ökonomischer Sicht ist nach Ansicht des LEE NRW das Tanken an Erneuerbaren-Energien-Anlagen sinnvoll: Während der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) noch Anfang dieser Woche die Ausbaukosten für 10.000 neue Ladesäulen auf 100 Millionen Euro beziffert und dabei 50 Millionen Euro von der öffentlichen Hand gefordert hat, ließe sich laut LEE die gleiche Zahl neuer Zapfsäulen an Erneuerbaren-Energien-Anlagen für weniger als die Hälfte der Kosten realisieren.

Die E-Mobilität in Deutschland ist immer noch im Anfangsstadium. Entgegen dem Ziel der Bundesregierung, dass bis 2020 rund eine Million E-Autos auf Deutschlands Straßen fahren sollen, beträgt die Zahl der Fahrzeuge momentan etwa 25.000. Grund dafür ist neben den verhältnismäßig hohen Kaufpreisen die fehlende Ladeinfrastruktur für Elektro-Pkw. Insbesondere in den ländlichen Regionen ist das E-Ladenetz noch äußerst schwach ausgeprägt.

Dieses Problem will die Erneuerbare-Energien-Branche in Nordrhein-Westfalen angehen. Im Sommer 2015 startet sie ihre Kampagne „LEE macht E-mobil“  mit dem Ziel, durch den Ausbau von Ladesäulen an Erneuerbaren-Energien-Anlagen den Zugang zu klimafreundlichem Strom für E-Autos zu verbessern. Elektromobilität funktioniert dabei mit dem gesamten Spektrum Erneuerbarer Energien: Windenergie- oder Biogasanlagen an bestimmten Verkehrsknotenpunkten im ländlichen Raum können den „umweltfreundlichen Sprit“ für E-Autos ebenso liefern wie Solaranlagen auf Dächern von Supermärkten oder anderen Gewerbegebäuden in städtischen Gebieten. Damit will der LEE NRW die bislang sehr langsame Entwicklung der E-Mobilität beschleunigen.

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