Gute Beispiele für fünf Millionen

BBSR legt Studie zur energetischen Sanierung großer Wohnsiedlungen vor

In den Großwohnsiedlungen der 1950er bis 1980er Jahre leben bundesweit rund fünf Millionen Menschen. Eine neue Publikation dokumentiert gute Beispiele für die energetische Sanierung großer Wohnsiedlungen. Ein Forscherteam hat im Auftrag des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung BBSR acht Modellprojekte bei der Umsetzung von integrierten Handlungskonzepten einer energetischen Sanierung begleitet.

Die Konzepte waren Gegenstand eines Bundeswettbewerbs von 2009. Die Veröffentlichung beschreibt strategische Ansätze, Handlungsfelder, Finanzierungsformen und Kooperationsmöglichkeiten. Ihre Handlungsempfehlungen richten sich vor allem an Kommunen und Wohnungsunternehmen.

Die Strategien der untersuchten Modellvorhaben reichten von der nachhaltigen Bestandssicherung bis zum grundlegenden Umbau der Siedlungen, um diesen ein neues Quartiersimage zu verleihen. Die Senkung des Gebäudeenergiebedarfs, eine effiziente Wärmeversorgung und der Einsatz erneuerbarer Energien gingen dabei Hand in Hand. Realisiert wurden die Konzepte auf Basis meist verbindlicher Vereinbarungen – etwa städtebaulicher Verträge. Eine externe Projektsteuerung unterstützte Kommunen und Wohnungsunternehmen bei der Umsetzung.

Obwohl renditeorientiert, schöpften die Unternehmen den mietrechtlichen Erhöhungsspielraum in der Regel nicht aus. Gründe waren die Nachfragesituation am Wohnungsmarkt, aber auch die Erhaltung bezahlbaren Wohnraums. KfW-Förderprogramme wie „Energieeffizient Sanieren“ erwiesen sich als ein wichtiger Finanzierungsbaustein. Ergänzt wurden die Mittel der Kreditanstalt für Wiederaufbau um Gelder aus der Städtebauförderung. Diese strebt eine Stabilisierung von Stadtquartieren mit Funktions- und Substanzschwächen durch quartiersbezogene Aufwertungsstrategien an. Erfahrungen der Modellvorhaben flossen bereits in die Entwicklung des erfolgreich laufenden KfW-Programms 432 „Energetische Stadtsanierung“ ein.

Allen Modellvorhaben lag ein integrierter Ansatz zugrunde: Entscheidungen für energetische Maßnahmen waren eng verknüpft mit wirtschaftlichen und sozialen Belangen sowie mit Fragen der Quartiersentwicklung insgesamt. Die Quartiere aufzuwerten und die soziale Durchmischung zu erhalten, waren zentrale Ziele.

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