EE-Verbände fusionieren (doch) nicht

BEE ändert stattdessen Satzung und öffnet sich

Die Neustrukturierung des Bundesverbandes Erneuerbare Energien (BEE) hat ihr Ziel verfehlt. Es wird nicht zu einer Fusion der Spartenverbände wie BSW-Solar und BWE kommen, teilte BEE-Präsident Fritz Brickwedde in einem Interview mit dem Branchen dienst Solarthemen mit. Die Mitgliederversammlung änderte allerdings die Satzung geändert, so dass bald auch Unternehmen ordentliches Mitglied im BEE mit Stimmrecht werden können.

Brickwedde nannte das einen „der wichtigen Schritte, um den BEE noch stärker zu einer kraftvollen Stimme für die Energiewirtschaft der Zukunft zu machen. Bisher waren wir ein reiner Dachverband mit knapp 30 Verbänden. Nun wollen wir mit unseren Spartenverbänden und der Expertise aus der Praxis einen leistungsstarken Dach- und Mitgliederverband herbeiführen“. Man müsse im „Wettbewerb stärker werden“.

Vor einem Jahr, zu Beginn des Prozesses, ist die Fusion aller Verbände erwogen worden. Karlheinz Remmers hatte sie beim Forum Solarpraxis vehement gefordert – unterstützt von Klaus Töpfer. Monatelang wurde dann zwar über einen erneuerten, gestärkten Dachverband der Erneuerbaren-Energie-Gruppierungen diskutiert, der die Interessen technologie- und spartenübergreifend vertritt – eine Art DGB oder BDEW der Erneuerbaren. Aber die Einzelinteressen der Verbände überwogen schließlich doch. Offiziell hieß das: „Am Ende sprachen aber die besseren Argumente für eine Integration und die verstärkte Nutzung von Synergieeffekten.“

Künftig wollen die Erneuerbaren-Verbände lediglich „vertieft zusammenarbeiten“ und zugleich könnten Unternehmen „als stimmberechtigte Mitglieder ihre Praxis-Erfahrungen stärker einbringen“.

Der BEE setzt jetzt laut Brickwedde „vor allem auf die Vielfalt in unseren Reihen“. Diese Vielfalt ermögliche es, möglichst viele Partner an den BEE zu binden. Der BEE-Präsident versuchte das, „am Beispiel der Bioenergie deutlich [zu] machen. Der Bioenergie-Verband hat als natürlichen, starken Partner den Deutschen Bauernverband, die deutsche Landwirtschaft. Diese starke Partnerschaft ist auch von politischer Bedeutung. Auf solche natürlichen Partnerschaften, auf diese Nähe wollen wir nicht verzichten.“

Die einzelnen Verbände werden nun mehr Kompetenzen gegenüber dem Dachverband abtreten. Es sei beschlossen, die Beiträge der Mitgliedsverbände an den BEE im Lauf der kommenden zwei Jahre zu verdoppeln, laut Brickwedde „ein qualitativer Sprung, um beim BEE zusätzliche Personalkompetenz schaffen zu können“. Zudem würden künftig gemeinsam im und für den BEE systemrelevante Querschnittsthemen bearbeitet – die Spartenverbände könnten dagegen sich weiter in Richtung ihrer spezifischen Fragestellungen professionalisieren. Im BEE Präsidium bilde sich künftig „der systemübergreifende Gedanke stärker ab und wir werden uns stärker auf die Sektoren Strom, Wärme und Mobilität ausrichten. Das wollen wir auch durch Unternehmensvertreter verankern“, so Brickwedde.

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