Klimawandel beschert Fischerei Milliarden-Verluste

Fischereiwirtschaft drohen weltweit jährlich bis zu 36 Milliarden Euro Verluste – Infoplattform zu Auswirkungen des Klimawandels um Fischereiaspekte ergänzt

Wenn sich die Erdatmosphäre bis 2050 um 2 °C über das vorindustrielle Niveau hinaus erwärmt, was kaum vermeidbar erscheint, ist mit jährlichen Gesamtverlusten bei den weltweiten Fischfängen im Wert von 15 bis 36 Milliarden Euro zu rechnen. Das geht aus dem letzten Sachstandsbericht des Weltklimarats (IPCC; Intergovernmental Panel on Climate Change) hervor. Wissenschaftler fürchten, dass die Überschreitung der Zwei-Grad-Grenze kaum mehr zu vermeiden ist, selbst wenn die Treibhausgas-Emissionen weltweit völlig eingestellt werden könnten.

Bei Da Nang 2009 durch den Taifun Ketsana an den Strand geschwemmtes Schiff – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft

Um diese und andere klimarelevante Erkenntnisse in allgemein verständlicher Sprache einer breiten Öffentlichkeit in Deutschland zu vermitteln, haben das Thünen-Institut für Seefischerei und die Initiative klimafakten.de jetzt die Aussagen des letzten IPCC-Sachstandsberichts in deutscher Sprache zusammengefasst.

Diese in Zusammenarbeit mit der Cambridge University erarbeitete Zusammenfassung schließt eine zentrale Lücke: Bisher gab es in deutscher Sprache keine Übersichtsdarstellung der IPCC-Ergebnisse für die Fischerei, die den Sachstand in solch kompakter und für Entscheidungsträger nachvollziehbarer Weise auf den Punkt gebracht hat. Für die Fischereiwirtschaft ist es wichtig, sich mit den Ergebnissen des IPCC-Sachstandsberichts auseinanderzusetzen, denn die Veränderung des Klimas gilt in der Wissenschaftsgemeinde mittlerweile als höchstwahrscheinlich.

Die Informationen stehen der Öffentlichkeit im Internet auf der klimafakten.de-Seite zur Verfügung. Neben den Auswirkungen des Klimawandels auf die Fischerei werden dort auch Effekte auf andere Bereiche wie Landwirtschaft, Städte, den Bausektor oder die Sicherheit beschrieben.

Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft

Hintergrund:

Das Hamburger Thünen-Institut für Seefischerei untersucht regelmäßig den Zustand der Fischbestände in Nordsee und Nordatlantik und erhebt dabei auch hydrologische Daten der untersuchten Meeresbereiche. klimafakten.de ist eine Initiative der European Climate Foundation und der Stiftung Mercator, die Basiswissen über den Klimawandel vermittelt.

->Quellen: