100 Experten aus 20 Ländern berieten globale Energiewende

Zweitägiges IERE-Symposium in Berlin

Rund 100 internationale Experten und Führungskräfte aus Industrie, Wissenschaft und Politik, beschäftigten sich am 11. und 12.11.2015 im Rahmen der Konferenz „International Energy Systems in Transition: Perspectives from Science and Industry“ in Berlin mit technischen und strategischen Herausforderungen der Energiewende. Die internationale Energieforschungsplattform IEREacatech und RWE veranstalteten den Kongress gemeinsam mit Unterstützung des VDI-Wissensforums.

Im Mittelpunkt der Konferenz standen verschiedene Ansätze für die Transformation von Energiesystemen im internationalen Vergleich. Was sind die jeweiligen Motivationen und Ziele? Wie wird die Transformation umgesetzt? Was sind die wesentlichen Hürden? Die Diskussion mit den Teilnehmern aus aller Welt bot Gelegenheit, gemeinsam herauszuarbeiten, wie eine globale Energiewende gelingen kann.

Themenschwerpunkte waren:

  • Erneuerbare Energien
  • Zukünftige Anforderungen an thermische Kraftwerke
  • Netze und Speicher
  • Rolle der Energiekunden als dezentrale Akteure
  • Vernetzung von Strom, Wärme und Mobilität
  • Erfolgreiche Zusammenarbeit von Industrie und Wissenschaft
  • Politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen

Die deutsche Energiewende ist nicht das einzige Projekt zum Umbau der Energieversorgung: Während Frankreich etwa eine Verringerung der Kernkraft plant, werden in Japan abgeschaltete Kernkraftanalagen wieder ans Netz genommen, weil das Land aus geostrategischen Gründen nicht mit seinen Nachbarn vernetzt ist und somit Strom nicht importieren kann. Derweil hat China zwar bereits die USA als größter Erzeuger von Windenergie überholt, hält aber auch den Spitzenplatz bei den weltweiten CO2-Emissionen.

Fest steht, dass die globale Transformation der Energiesysteme hin zu mehr Nachhaltigkeit nur gelingen kann, wenn sich die Akteure entlang der energiewirtschaftlichen Wertschöpfungskette ebenso einbringen wie Wissenschaft, Politik und Verbraucher. So nahmen am diesjährigen IERE Forum Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Forschungs- und Entwicklungsfachleute und Führungskräfte der Energiewirtschaft aus 20 Ländern teil. „Der Umbau der Energiesysteme erfordert umfassende technologische und gesellschaftliche Innovationen“, so Reinhard Hüttl. „Diese werden nicht im Elfenbeinturm entstehen, sondern an den Schnittstellen zwischen unterschiedlichen Disziplinen, Branchen und Akteuren. Das IERE Forum bietet eine solche Schnittstelle für den Wissenstransfer auf internationaler Ebene.“

Folgt: Gemeinsamkeiten und Unterschiede  zwischen den „Energiewenden“ in verschiedenen Ländern