Mehr als 50.000 Seiten Forschung frei im Netz

Sieg für Open Access: WZB macht 1.500 wissenschaftliche Texte zugänglich

Das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) stellt rund 1.500 Verlagspublikationen und damit mehr als 50.000 Seiten Text von WZB-Forscherinnen und -Forschern im Open Access zur Verfügung. Die Publikationen werden erstmals als Volltext im Internet unentgeltlich und dauerhaft zugänglich gemacht. Damit übernimmt das WZB eine Vorreiterrolle in der deutschen Sozialwissenschaft.

Die Digitalisierung der Forschungstexte ist Teil einer langfristig angelegten Open-Access-Strategie des WZB. Geplant ist eine Ausweitung der Open-Access-Aktivitäten, unter anderem durch die systematische Zweitveröffentlichung von aktuellen Zeitschriftenaufsätzen im Rahmen der urheberrechtlichen Möglichkeiten.

Das derzeitige Projekt „OA 1000+“ umfasst Publikationen zu einem breiten Spektrum sozial- und wirtschaftswissenschaftlicher Themen von 68 WZB-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftlern. Die meisten Texte sind zwischen 1966 und 1994 auf Deutsch und Englisch erschienen – als Monografien oder Aufsätze in Sammelbänden und Zeitschriften. Darüber hinaus wurden ausgewählte im Verlag edition sigma publizierte und mittlerweile vergriffene Monografien und Aufsätze aus den Jahren 1985 bis 2004 digitalisiert.

„Wissenschaftskommunikation ist heute in hohem Maße von digitalen Medien geprägt. Es ist daher sinnvoll, auch ältere Publikationen sichtbarer zu machen und sie unentgeltlich anzubieten“, sagt Sebastian Nix, Leiter der WZB-Bibliothek. Studien zum Informationsverhalten in der Wissenschaft zeigen, dass Forschende aller Disziplinen erwarten, die für sie relevanten Inhalte online zu finden. Als Speicher- und Fundort für die digitalisierten Texte dient das Fachrepositorium EconStor der Deutschen Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften (ZBW), die Kooperationspartner im Projekt ist. Außerdem können die Publikationen auch über die WZB-Webseite, den WZB-Bibliothekskatalog und gängige Suchmaschinen wie Google Scholar gefunden werden.

[note Sichtbar und greifbar für die breite Öffentlichkeit macht das Projekt OA 1000+ folgende Werke:

  • den Großteil der von 34 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im Zeitraum 1966-1994 verfassten Texte – Monografien, in Sammelbänden oder in Zeitschriften erschienene Aufsätze, Papers WZB-fremder Forschungseinrichtungen, Zeitungsartikel u.a.
  • im Verlag edition sigma erschienene und mittlerweile vergriffene Monografien und Aufsätze von insgesamt 40 Autorinnen und Autoren (Erscheinungsjahr: 1985-2004).

Als lokaler Speicher- und globaler Fundort für die erstellten Digitalisate dient in erster Linie das von der ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft betriebene Fachrepositorium EconStor – in Hinsicht auf Sichtbarkeit, Nutzerfreundlichkeit wie Zuverlässigkeit einer der renommiertesten Open-Access-Dokumentenserver in der deutschsprachigen Forschungslandschaft. Damit ist zugleich die Sichtbarkeit eines Großteils der Publikationen im Open-Access-Portal der Leibniz-Gemeinschaft, LeibnizOpen, gewährleistet. Zugleich können die Publikationen auch über gängige Suchmaschinen gefunden werden. Darüber hinaus werden die digitalisierten Texte natürlich auch im WZB-Bibliothekskatalog und in gängigen bibliothekarischen Verbundkatalogen wie dem KOBV und dem KVK auffindbar sein, ebenso größtenteils auch über die Publikationssuche auf der WZB-Webseite.

Eine vollständige Liste der im Rahmen des Projektes digitalisierten Publikationen wird nach Abschluss des Projekts an dieser Stelle abrufbar sein. Im Rahmen des Projekts bereits digitalisierte Publikationen stehen bereits jetzt auf EconStor zur Verfügung:

Ermöglicht wurde das Projekt durch die Bereitschaft der Autorinnen und Autoren der einzelnen Publikationen, die dem WZB (meist auf der Grundlage von §137l UrhG) die entsprechenden Nutzungsrechte für die unkommerzielle Zweitveröffentlichung eingeräumt haben.

Wie sinnvoll es ist, auch ältere Publikationen sichtbarer und kostenfrei zugänglich zu machen, ergibt sich übereinstimmend aus allen neueren Studien zum Informationsverhalten von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, denn Wissenschaftskommunikation ist heute in hohem Maße von digitalen Medien geprägt: Forschende aller Disziplinen erwarten, die für sie relevanten Inhalte online zu finden. Gerade in den Sozialwissenschaften sind auch bisher „nur“ analog veröffentlichte Forschungsergebnisse immer noch ein wichtiger Bezugs- und Ausgangspunkt für die aktuelle Forschung. Diesem Informationsbedarf möchten wir im Sinne des Open-Access-Gedankens im Rahmen unserer Möglichkeiten entgegenkommen.]

->Quelle: wzb.eu