Bundesbericht Energieforschung 2016
Forschungsförderung für die Energiewende

Aktivitäten der Bundesregierung außerhalb des Energieforschungsprogramms

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) fördert innerhalb des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) marktvorbereitende Aktivitäten in Form von Demonstrationsprojekten, Feldtests und Infrastrukturmaßnahmen mit durchschnittlich ca. 50 Millionen Euro jährlich. Diese Förderung durch das BMVI steht komplementär zu den vorwettbewerblichen Fördermaßnahmen des BMWi in diesem Bereich.

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) ergänzt die Energieforschung der Bundesregierung durch Förderprogramme zu Forschung und Entwicklung im Bereich des Klima- und Naturschutzes, der Quartiers- und Stadtentwicklung, der Bauforschung sowie des Strahlenschutzes, der Reaktorsicherheit und der nuklearen Ver- und Entsorgung.

Im Rahmen des Programms „Forschung für nachhaltige Entwicklungen“ ergänzt das BMBF seine Forschungsförderung im Energiebereich in verschiedenen Themen. Neben den Leitinitiativen zur Green Economy und zur Zukunftsstadt sind hier Fördermaßnahmen zum Beispiel in den Bereichen energieeffiziente Wasserwirtschaft, wirtschaftsstrategische Rohstoffe, innovative Technologien für Rohstoffeffizienz und stoffliche Nutzung von CO2 hervorzuheben. Im BMBF-Programm „Vom Material zur Innovation“ werden ebenfalls Beiträge zur Energieforschung geleistet, zum Beispiel im Rahmen der Initiativen Batterie 2020 oder NanoMatFutur. Darüber hinausgehend bestehen technologieoffene Initiativen mit Fokus auf der internationalen Zusammenarbeit oder auf der Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen (z. B. KMU-innovativ) sowie weitere Förderformate, wie beispielsweise der Spitzencluster-Wettbewerb, die Forschungscampus-Modelle für öffentlich-private Partnerschaft für Innovationen oder das Zwanzig20-Programm.

Im Förderprogramm „Schaufenster intelligente Energie – Digitale Agenda für die Energiewende“ (SINTEG) des BMWi werden in großflächigen Modellregionen massentaugliche Musterlösungen für eine klimafreundliche, sichere und effiziente Energieversorgung bei hohen Anteilen schwankender Stromerzeugung aus Wind- und Sonnenenergie entwickelt und demonstriert. Im Zentrum stehen dabei das intelligente Vernetzen von Erzeugung und Verbrauch sowie der Einsatz innovativer Netztechnologien und -betriebskonzepte. Im Rahmen des Förderprogramms werden fünf großflächige „Schaufenster“ aufgebaut, um Wissen, Erfahrungen und Aktivitäten systemübergreifend zu bündeln. Das BMWi wird die Schaufensterregionen, an denen sich über 200 Unternehmen und weitere Akteure beteiligen, mit insgesamt bis zu 230 Millionen Euro fördern. Im Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) – einem technologie- und branchenoffenen Förderprogramm für mittelständische Unternehmen und für wirtschaftsnahe Forschungseinrichtungen, die mit diesen zusammenarbeiten – gewährt das BMWi Zuschüsse für anspruchsvolle technologische Forschungs- und Entwicklungsprojekte. Aus dem ZIM gehen zahlreiche neue Produkte, Verfahren oder technische Dienstleistungen auch im Energiebereich hervor.

Mittelentwicklung

Das Engagement der Bundesregierung in der Förderung der Energieforschung ist für das Berichtsjahr 2015 durch die beteiligten Bundesministerien erneut verstärkt worden und setzt damit die positive Entwicklung der vergangenen Jahre fort. Die dafür eingesetzten Mittel lagen 2015 bei 863 Millionen Euro gegenüber 819 Millionen Euro im Vorjahr (siehe Grafik unten). Thematischer Schwerpunkt war die Förderung von Forschung und Entwicklung zur Energieeffizienz und zu den erneuerbaren Energien. Rund drei Viertel der Mittel sind in diese strategischen Bereiche geflossen.

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