Kein Palmöl auch keine Lösung

Gravierende negative Effekte für  biologische Vielfalt

Gravierende negative Effekte prognostizierten Modellberechnungen dementsprechend für die biologische Vielfalt. Durch den zusätzlichen Flächenbedarf würden weltweit Ökosysteme zusätzlich unter Druck geraten. Dies treffe insbesondere bei einem Ersatz durch Kokos- und Sojaöl zu, die ebenfalls im tropischen Gürtel der Erde angebaut würden. So müsste bei einem Palmöl-Aus in Deutschland selbst Indonesien, das derzeit wichtigstes Anbauland für Ölpalmen, mit negativen Effekten für seine ohnehin stark bedrohte Fauna und Flora rechnen.

Auch der Ausstoß von Treibhausgasen würde in Folge des gestiegenen Flächenbedarfs und der damit einhergehenden Landnutzungsänderungen anschwellen – rund 309 Mio. t zusätzliche Emissionen ergebe das WWF-Szenario. Das entspräche etwa einem Drittel des jährlichen [[CO2]]-Ausstoßes der Bundesrepublik.

Nachfrage halbieren

Wer das Palmöl-Problem lösen wolle, müsse daher Anbaubedingungen verbessern und die Nachfrage senken, so die WWF-Schlussfolgerung. Demnach ließe sich die Hälfte des deutschen Palmölbedarfs durch veränderten Konsum einsparen. Dafür müsste jedoch die Nachfrage nach Schokolade, Eiscremes, Fertiggerichten, Süß- oder Knabberwaren sowie Fleisch halbiert werden. Zudem dürfe kein Palmöl mehr in Biokraftstoffen Verwendung finden.

Über die Reduzierung der Nachfrage hinaus müsse die Industrie zukünftig auf Ware zurückgreifen, die strenge ökologische und soziale Kriterien erfülle – dabei sei es egal, ob die Pflanzenöle aus heimischem Anbau oder aus Übersee stammten. Die Politik könne ihrerseits mit Gesetzen und Richtlinien Nachhaltigkeitskriterien für alle Pflanzenöle und für alle Sektoren verpflichtend machen. Im Bereich der Bioenergie müsse zudem konsequent auf Verkehrsvermeidung und niedrigeren Energiebedarf gesetzt werden.

Folgt: Hintergrund WWF-Studie „Auf der Ölspur“