„Dinge, die schwerer wiegen als Öl“

„Die Menschen in Ecuador haben Geschichte in Sachen Klimagerechtigkeit geschrieben“

„Mit Ecuador hat sich erstmals eine Nation per Volksentscheid gegen den Abbau fossiler Brennstoffe entschieden. Denn es gibt Dinge, die deutlich schwerer wiegen als Öl“, schreibt Heike Buchter in der Zeit. „Die Wähler haben eine große Schlacht gegen die Ölindustrie gewonnen – und damit bewiesen, dass wir den Planeten nicht ohne robuste Demokratie retten können“, so Steven Donziger im Londoner Guardian. (Foto: Yasuní-Nationalpark – © ALAI – Agencia Latinoamericana de Información – Eig. Werk, CC BY-SA 4.0, commons.wikimedia.org) weiterlesen…

„Arten verschwinden schneller als wir dachten”

Systematische Verzerrungen können drohenden Artenschwund verschleiern

Die Artenzahl ist kein verlässliches Maß, um Ökosysteme zu überwachen. Eine Untersuchung von Lucie Kuczynski und Helmut Hillebrand der Universität Oldenburg zeigt, dass systematische Verzerrungen eine drohende Abnahme der Artenvielfalt verschleiern können. Scheinbar gesunde Ökosysteme mit konstanter oder sogar steigender Artenzahl können bereits auf dem Weg in einen schlechteren Zustand mit weniger Arten sein. Selbst in langjährigen Datenreihen können sich solche Umbrüche erst mit Verzögerung zeigen. Grund dafür sind systematische Verzerrungen der zeitlichen Trends in der Artenzahl, wie eine aktuelle Untersuchung zeigt, die am 05.06.2023 open access in Nature Ecology & Evolution veröffentlicht wurde. weiterlesen…

Wie wichtig ist Biodiversität für Einzelne und Gesellschaft?

Neues EU-Projekt

Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) leitet seit 14.06.2023 ein neues europaweites Forschungsprojekt über soziale Aspekte der Artenvielfalt. Ziel ist ein besseres Verständnis dafür, wie Menschen Biodiversität wahrnehmen und welche Rolle dies bei der Entscheidungsfindung auf individueller und gesellschaftlicher Ebene spielt. Gemeinsam mit 16 internationalen Partnern aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft sollen in „PLANET4B“ neue Maßnahmen erprobt werden, die ein Umdenken ermöglichen. Das Projekt wird im Rahmen von „Horizon Europe“ mit rund fünf Millionen Euro gefördert. weiterlesen…

Klima und Biodiversitätskrise gehen Hand in Hand

FAU-Paläontologe an Review Study zur Bekämpfung von Klimawandel und Artensterben beteiligt

Der anthropogene Klimawandel in Kombination mit der Nutzung und Zerstörung natürlicher Ökosysteme zieht einen beispiellosen, fortschreitenden Verlust der Artenvielfalt mit sich. Da Klima- und Biodiversitätskrise in der Öffentlichkeit jedoch oft als zwei getrennte Katastrophen gehandelt würden, ruft nun ein internationales Team aus Forschenden – unter ihnen Prof. Dr. Wolfgang Kießling, Paläontologe an der Friedrich-Aalexander-Universität Erlangen-Nürnberg – dazu auf, eine neue Sichtweise einzunehmen: In ihrer gerade im Journal „Science“ veröffentlichten Studie empfehlen sie, mindestens 30 Prozent aller Landflächen, Binnengewässer und der Meere zu schützen beziehungsweise wiederherzustellen. weiterlesen…

Löffel für Löffel Biodiversität stärken

Neues Förderprojekt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt nimmt Ernährung aufs Korn

Dass die Biodiversität weltweit schwindet, ist bekannt. Was vielen Menschen aber nicht bewusst ist: Mit jeder Mahlzeit nehmen wir auch Einfluss auf die biologische Vielfalt. Ein neues Projekt vermittelt deshalb Wissen und schafft Bewusstsein für die Zusammenhänge zwischen Ernährung und Biodiversität. „Green Spoons – Löffel für Löffel biologische Vielfalt stärken“ von Slow Food Deutschland e.V. zeigt vor allem Kindern und Jugendlichen, wie sie sich durch ihre Ernährung für die biologische Vielfalt auf dem Acker, der Weide, in Gewässern und Gärten einsetzen und mit bewussten Entscheidungen zum Erhalt von Ressourcen und Artenvielfalt beitragen können. weiterlesen…

Verlust der biologischen Vielfalt bis 2030 stoppen

Carbon Farming kein Patantrezept

Mitte Dezember 2022 einigten sich 196 Länder im Rahmen der COP15 in Montreal auf ein „Global Biodiversity Framework“ für die Zeit nach 2020. Mit dem Ziel, den Verlust der biologischen Vielfalt bis 2030 zu stoppen und umzukehren. Im Einklang mit dem von den Vereinten Nationen ausgerufenen Jahrzehnt der Wiederherstellung von Ökosystemen zielt der neue Rahmen darauf ab, bis zum Ende des Jahrzehnts weltweit 30 % der geschädigten Ökosysteme (an Land und im Meer) wiederherzustellen. Eine Medienmitteilung des Ecologic Institut. weiterlesen…

COP15 – „historisches“ Abkommen zum Schutz der Natur

Guter Wille – aber noch viel zu tun

Mit einem bahnbrechenden Abkommen zum Schutz der Biodiversität haben sich die Teilnehmer der COP 15 in Montreal darauf geeinigt, bis 2030 ein Drittel der Fläche des Planeten unter Naturschutz zu stellen. Lebenswichtige Ökosysteme wie Regenwälder und Feuchtgebiete sowie die Rechte der indigenen Völker sollen besoners geschützt werden. Ein Abschlussbericht der BBC-News von Umweltkorrespondentin Helen Briggs. weiterlesen…

Frankreichs neue Premierministerin: „Klima-Notstandsgesetz“

Borne: „Radikale Umstellung unserer Produktionsmethoden“ notwendig

Die neue Premierministerin Élisabeth Borne bereitet ein „Notstandsgesetz“ vor, um die Klimaerwärmung zu bekämpfen und Frankreichs Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern, wie sie am 02.06.2022 ankündigte – schreibt Théo Bourgery auf EURACTIV.fr. Dafür sei eine „radikale Umstellung unserer Produktionsmethoden“ notwendig, um das Ziel eines „kohlenstoffneutralen Frankreichs im Jahr 2050“ zu erreichen, sagte Borne in einem Interview mit der französischen Zeitung Le Point. Sie fügte hinzu, dass das vorgeschlagene Gesetz die Entwicklung erneuerbarer Energien und energieeffizienter Wohnungen unterstützen werde. weiterlesen…

Gesunde Ökosysteme für mehr biologische Vielfalt und natürlichen Klimaschutz

Internationaler Tag der Biologischen Vielfalt rückt Schutz und Bedeutung bedrohter Tier-, Pflanzenarten und Ökosysteme in den Fokus

Angesichts der globalen Artenkrise und des ungebremsten Verlustes gesunder Natur wirbt Bundesumweltministerin Steffi Lemke dafür, das Motto des heutigen Internationalen Tages der biologischen Vielfalt – „Eine gemeinsame Zukunft für alles Leben auf der Erde“ zum Leitmotiv für politische Entscheidungen zu machen. Heute vor dreißig Jahren wurde die Internationale Konvention zum Schutz der biologischen Vielfalt unterzeichnet. Dennoch bestehe beim Zustand der biologischen Vielfalt ungemindert dringender Handlungsbedarf. Nur durch gemeinsame und gezielte Anstrengungen könne das Überleben von Fauna, Flora und der Menschheit auf unserem Planeten sichergestellt werden, heißt es in der BMUV-Pressemitteilung vom 22.05.2022. weiterlesen…

„Nichts weniger als unsere eigene Existenz steht auf dem Spiel“

Berliner Erklärung von Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und Museum für Naturkunde Berlin

Dreißig Jahre nach der UNCED, der Konferenz von Rio de Janeiro 1992 fordert ein breites Wissenschaftsbündnis die Politik zu entschlossenem Handeln auf. Damals hatten sich Politiker von 179 Staaten getroffen und sich auf zentrale Nachhaltigkeitsziele geeiningt. „Der Erdgipfel im Jahre 1992 war ein umweltpolitischer Meilenstein“, schrieb der Berliner Tagesspiegel am 20.05.2022. Am Tag zuvor hatten zahlreiche renommierte Forscher ein Positionspapier veröffentlich; Federführend für die Berliner Erklärung waren drei Leibniz-Naturforschungsmuseen: das Museum für Naturkunde Berlin, das Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels und die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. weiterlesen…