BNEF: 2016 weltweit 70 GW solar

Wind rückläufig – EE bald weltweit billiger als Fossile

Das britische Analystenhaus Bloomberg New Energy Finance (BNEF) schätzt den weltweiten Zubau 2016 auf 70 GW Photovoltaik (+14)  und 56 GW Windkraft (-7) im vergangenen Jahr. Die Investitionen in Erneuerbare Energien seien 2016 um 18 Prozent auf 270 Mrd. Euro gesunken. An der Spitze liege – so berichtet photon – zwar weiterhin der Solarsektor mit ca. 110 Mrd., aber auch hier seien 32 Prozent Minus gegenüber 2015 zu vermerken (Windkraft: 103 Mrd., – 11 Prozent).

Das meiste Geld floss in Kraftwerks-Anlagen – vor allem in sieben europäische Offshore-Windkparks. Doch auch in Kleinanlagen mit weniger als 1 MW Leistung – einschließlich PV-Dachanlagen – wurde Geld gesteckt. BNEF zählte hier 38 Mrd. Euro Investitionen, allerdings auch das ein Minus von 28 Prozent gegenüber 2015.

In der Asien-Pazifik-Region einschließlich Indien und China sanken die Investitionen um 26, in den USA um sieben und in Kanada um 46 Prozent. Zwar seien sie in Europa um drei Prozent gestiegen, aber das sei vor allem auf die große Zahl an Solarkraftwerken zurückzuführen, die bis Ende März 2016 in Großbritannien fertig werden mussten, weil danach die Vergütung sank. In Deutschland seien 16 Prozent weniger investiert worden, in Belgien dagegen 179 Prozent und Dänemark 102 Prozent mehr – allerdings von einem niedrigen Niveau ausgehend.

Dass die Investitionen in Erneuerbare Energien zurückgehen, bewertet BNEF aber nicht als sinkendes Interesses an Klimaschutz und umweltfreundlicher Stromerzeugung – vielmehr reflektierten die sinkenden Investitionssummen, dass die Kosten für Erneuerbare Energien – vor allem für Solarenergie – stark gesunken seien.

[note Einem BNEF-Bericht zufolge ist die Solarenergie bald weltweit billiger als Kohlestrom, denn sowohl in der Lieferkette als auch beim Endprodukt Solaranlage seien die Preise massiv gefallen – ein weiterer Durchbruch für die Photovoltaik. Drei Weltrekorde für neue Niedrigpreise beleuchten das: Zuerst in Dubai, dann in Mexiko und schließlich in Abu Dhabi mit  2,3 ct/kWh. Die BNEF-Marktanalysten rechnen damit, dass in zehn Jahren Solarstrom weltweit Kohlestrom unterbieten wird. Seit 2009 seien die Preise für Solarstrom im Schnitt um 62 Prozent gefallen. Für Anlagen mit mehr als 1 MW Leistung liege der durchschnittliche Preis pro installiertem Watt aktuell bei 1,07 ct. Bis 2025 soll dieser Wert noch einmal um 36 Prozent auf 69 ct/W sinken. (nach pv-magazine.de/photovoltaik-in-zehn-jahren-weltweit-billigste-energiequelle)]

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