Schutz geht vor Wiederherstellung

Restaurierung zerstörter Ökosysteme problematischer als gedacht

Die Presseabteilung des Deutsches Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig hat am 10.02.2017 eine Studie vorgestellt,  in der Ökosystem-Management-Strategien untersucht wurden. Die Ergebnisse waren durchaus unerwartet.

Regenwald brennt südlich von Boavista/Brasilien 1991 - Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft

Regenwald brennt südlich von Boavista/Brasilien 1991 – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft

Die Wiederherstellung von Ökosystemen gilt als ein wichtiges Mittel, um verloren gegangene Biodiversität zurückzuholen und diese Lebensräume wieder widerstandsfähig zu machen. Aber nun fanden die Autoren der Studie heraus, dass selbst wenn sich das Ökosystem vollständig erholt hat, es typischerweise Jahrzehnte braucht bis die verlorengegangene Biodiversität zurück ist und Ökosystemfunktionen wie Kohlenstoff- und Stickstoffkreislauf wieder auf den Niveau sind wie vor der Zerstörung.

Die Studie zeigt auch, dass der Schutz von Ökosystemen vor menschlichen Einflüssen der beste Weg ist, um die vielfältigen Ökosystem-Funktionen kontinuierlich aufrecht zu erhalten. Die Autoren warnen daher vor Ökosystem-Management-Strategien, die vor allem auf Entschädigung und Wiederherstellung durch z.B. Wiederaufforstung setzen, weil sie die Menge der weniger funktionalen und weniger vielfältigen Ökosysteme erhöhen werden.

[note Die Studie wurde unterstützt vom National Socio-Environmental Synthesis Center (SESYNC) mit Förderung der National Science Foundation (NSF), vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und von sDiv, dem Synthese-Zentrum von iDiv. Die Autoren trafen sich im Mai 2014 zum sDiv-Workshop „Restoration synthesis“ in Leipzig. Die Ergebnisse sind in den Journalen Nature Communications und PLOS ONE erschienen.]

Mehr dazu auf Englisch in der Pressemitteilung des National Socio-Environmental Synthesis Center (SESYNC) an der University of Maryland:

->Quellen und mehr: